Full text: Deutsche, insbes. brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis auf Friedrich d. Großen (Teil 3)

Fünfter Zeitraum. Yon 1517—1648. 
4. Karl V. und der Reichstag zu Worms. 
§13. a) Karls V. Wahl und Stellung zur Reformation. Kaiser 
Maximilian starb 1519. Als Bewerber um die deutsche Krone 
traten zwei ausländische Fürsten auf: Franz I. von Frankreich 
und Karl V., der Erbe des spanisch-habsburgischen Welt¬ 
reiches. Durch Bestechungen suchten beide die Stimmen der 
Kurfürsten zu erlangen. Schliefslich wurde 1519 der 19 jährige 
Karl V. gewählt; er regierte von 1519 —1556. 
Karl konnte nur ein Gegner der Reformation sein. 
1. In Gent geboren, in den Niederlanden und in Spanien 
erzogen, hatte er für das, was Luther, 'was das deutsche Yolk 
wollte, gar kein Yerständnis; konnte er doch nicht einmal 
deutsch sprechen. 
2. Er war der Besitzer eines Weltreiches, das die habs- 
burgischen Erblande in Deutschland, Burgund, Neapel-Sicilien und 
die spanische Monarchie mit ihrem ungeheuren Kolonialgebiet (§ 8 
Ende) umfafste (vgl. II, § 116 b): 
Ferdinand y. Aragon Isabella v. Kastilien | Maximilian Maria 
Johanna „die Wahnsinnige“ Philipp 
K^CV. 
Als dem Herrn eines solchen Reiches mufste Karl Y. an der 
Erhaltung der Glaubenseinheit seiner Unterthanen liegen; und 
da die Reformation in Spanien und Italien niemals Boden finden 
konnte, blieb für sein Reich als gemeinsame Religion nur die 
katholische übrig. 
3. Unter den europäischen Fürsten war Karls geborener 
Gegner Franz I. von Frankreich. Gegenstände des Streites 
waren: 
V a. das Herzogtum ,B.Uro- nnd (Bourgogne), das in französischen 
^ Besitz gekommen war (II, § 115 Ende); 
b. das Herzogtum Mail a n d, das altes Reichslehen wak, aber 
von den Franzosen erobert worden war (II, § 116 a Ende). 
In dem um diese Länder bevorstehenden cKampfe mufste 
Karl Y. viel an der Unterstützung des Papstes liegen. Er konnte
	        
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