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Griechische Geschichte.
vergießen und Greueltaten aller Art ging der Krieg ohne Ent¬
scheidung weiter, bis es dem athenischen Fnlrfhflrrn Demosthenes
gelang, Ey 1 os an der messenischen Küste zu besetzen und eine
spartanische Truppenabteilung auf der Insel Kph«lrt6rin einzu¬
schließen, die dann von Kleon "42fr gefangen genommen wurde.
Dadurch kamen die-Sparfaner in großeJEarlftgenbft^ so daß
sie den Athenern den Frieden anboten; doch die Verhandlungen
zerschlugen sich, weil Kleon zu hohe Forderungen stellte.
Aus dieser mißlichen Lage rettete seine Vaterstadt der treff¬
liche spartanische Feldherr Jkasidas. Er zog durch Mittelgriechen¬
land und Thessalien nach Thrakien und brachte mehrere auf der
Chalkidike gelegene, zum attischen Reiche gehörige Städte zum
Abfall. Der schwerste Schlag für Athen war der Verlust von
Amphipolis. Bei dieser Stadt kam es 422 _zn einer großen Schlacht,
in der beide Anführer, Bxa&idas wie Kleon, fielf>n] jener siegend,
dieser geschlagen. Jetzt gewann in Sparta wie in Athen die
Friedenspartei die Oberhand, und 421 vermittelte jjjkias den
JEtifcdea, der den vor dem Kriege bestehenden Zustand der Dinge
wiederherstellte.
42. 2. Unsichere Friedenszeit 421 — 415.
Nur die Erschöpfung beider Staaten hatte dem Kriege ein
Ende gemacht, und so war der abgeschlossene Frieden unsicher
und von keiner Dauer. In dieser Zeit trat in Athen Alkibiades
hervor, ein Mann von außerordentlicher Begabung, ausgestattet
mit den glänzendsten Eigenschaften des Körpers und des Geistes,
aber selbstsüchtig, ehrsüchtig und gewissenlos. Er veranlaßte die
Athener zu dem verhängnisvollen Zuge nach Sizilien.
43. 3. Heerfahrt der Athener nach Sizilien 415 — 413.
Die im Westen Siziliens gelegene Stadt Egesta (Segesta) war
mit jSyrakus in Krieg geraten. Als ihre Gesandten Athen um
Hilfe baten, stellte Alkibiades, von Ehrgeiz getrieben, dem Volke
vor, ein wie großer Machtzuwachs die Eroberung von Syrakus
und ganz Sizilien für den Staat sein würde. Er vermochte die
Athener zu einem Zuge dorthin zu bewegen. Große Rüstungen
wurden unternommen, zu Anführern wurden Alkibiadfis+Jsükias