Full text: Griechische und römische Geschichte (Teil 1)

C. Julius Cäsar. IV 4—5 3 
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drohte sogar die „Provinz"; zu ihrer Deckung eilte Cäsar ins Saone- 
tal. Die Uneinigkeit der Gallier und die Hingebung seiner ge- 
schulten Krieger, auch die Treue germanischer Reiter führten nach 
schweren Kämpfen, in die Cäsar wiederholt persönlich eingreifen 
mußte, zum Siege. Galliens größten Sohn sah er zu seinen Füßen: 
ein Erfolg, der in Rom durch ein Dankfest gefeiert wurde. 
Gallien lebte sich schnell in Sprache und Sitten Roms ein. 
Seine Hauptstadt Lugdünum (Lyon) wurde Münzstätte mit römi- 
scher Besatzung; sein Adel trat in die römische Aristokratie ein. Ein 
halbes Jahrtausend blieb es ein Hauptsitz römischer Bildung und 
eine Schutzmauer des Reiches gegen die Germanen. 
5. Die Begründung der Monarchie. 
1. Immer mehr verlor der Senat seine Macht. Die Großen 
umgaben sich mit bewaffneten Scharen, die einander Straßen- 
schlachten lieferten. Der freche Bandenführer P. Clodius füllte 
ungestraft Plätze und Gassen Roms mit Schrecken, bis der Optimal 
Milo auch eine Bande von Knüttelträgern anwarb und ihn totschlug. 
Seit Crassus in Mesopotamien umgekommen war, standen 
sich Pompejus und Cäsar feindlich gegenüber. Beide strebten 
nach der Alleinherrschaft. Pompejus verband sich wieder mit dem 
Senat; Cäsar stützte sich auf das Volk. Als zwei Tribunen, die 
zugunsten Cäsars ihr Veto einzulegen gewagt hatten, in sein Lager 
flüchteten, ging er mit einer Legion über den Rubico. 
2. Binnen sechzig Tagen war Italien samt der Hauptstadt, in 
vierzig Tagen Spanien fast ohne Schwertstreich in Cäsars Hand. 
Überall schonte er sorgsam Blut und Eigentum der Bürger. 
Mit knapper Not entging Pompejus im Hafen von Brun- 
disium der Gefangennahme. Aber in den Kämpfen bei Dyrrha- 
chium, dem alten Epidamnos, verließ den Cäsar sein Glück. Dafür 
gelang es ihm, Pompejus von seinen Hilfsquellen ab ins Innere 
Griechenlands zu locken. Dort sollen es Germanen gewesen sein, 
die bei Pharsalus, aus dem Rückhalt hervorbrechend, Pompejus' 
überlegene Reiterei über den Haufen warfen, als sie Cäsars rechten 48 
Flügel umgehen wollte. 
3. Die letzte Ptolemäerin Kleopatra schloß sich an Cäsar 
an; aber das ganze Volk lehnte sich gegen die Römerherrschaft auf. 
Cäsar mußte die ägyptische Flotte samt dem Arsenal verbrennen, 
damit sie nicht in die Hände seiner Feinde fielen; dabei ging die 
Ptolemäische Bibliothek in Flammen auf. Nach dem Sieg öffnete 
sich Ägypten den Römern; es wurde ein Lieblingsziel der Reisenden.
	        
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