Full text: West- und Süd-Europa (Bd. 1)

456 Vereinigte Niederlande. 
bis Duisburg, wo er sich mit der alten Pssel veker» 
nigt, und in die Südersee ergießt, der andere ver¬ 
liert sich durch verschiedene Gange, Arme und Ka¬ 
näle. Eben so eheilen sich die beyden andern genann¬ 
ten Flüsse in verschiedene Arme und Wege, die wie 
die kleinern Flüsse bey ben Orten selbst Vorkommen 
werden. Holland ist überhaupt ein vorzüglich reden¬ 
des Beyspiel von Veränderungen, die auf der Erde 
entstehen. Die Stürme aus Nordwesten haben 
vieles Land durch die Ueberschwemmungen wegge- 
fpült, und auf andere Art unterminirt, wodurch gan¬ 
ze Gegenden und Bäume gesunken sind. Nur eini¬ 
ge Provinzen, die nicht an der See liegen, ha¬ 
ben einen weniger lockern Boden, daher trifft man 
hin und wieder schwimmende Inseln an. Zu We! 
bey Ammersode, einem Dorfe in dem Amte Bomme- 
lerwaard, hinter dein Damme an der Maas, wo 
nad) der gemeinen Sage vor hundert Jahren ein 
Dammbruch soll gewesen seyn, liegt ein kleiner Busch, 
der aus einigen ansehnlichen freystehenden Bäumen 
und verschiedenen Sträuchern bestehet; dieser Busch 
skeigt und sinkt rnit dem Wasser in dieser Gegend» 
Sehr viele Produkte liegen unordentlich durch einan¬ 
der, und sind redende Beweise, daß Regen, Winde 
und Ueberschwemmungen eins auf daö andere gehäuft 
haben. Als man im Jahr 1605 zu Amsterdam ei¬ 
nen Brunnen grub, um süßes Wasser zu erhalten, 
und schon zwenhundert und etliche dreyßig Fuß tief 
war, zählte man neunzehn verschiedene Lagen von 
Gartenerde, Tors, Sand, Thon u. s. w., ja in ei¬ 
ner Tiefe von hundert Fuß fand man Seemufcheln. 
In der Stadt Groningen entdeckte man ein Schiss 
unter der Erde unter einem Gasthofe, und außer der 
Stadt zwey Stücke von einem Steine, die aufeinan¬ 
der paßten, und doch einige Fuß von einander lagen. 
In der Grafschaft Zütphen hat man daö Gerippe von 
einem
	        
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