Wie in Schweden wurde auch in Dänemark und Norwegen, sowie in den
Ostseeländern (Livland, Kurland) die Reformation nach lutherischem
Bekenntnis eingeführt.
Die lutherische Kirche umfaßte die norddeutschen Länder und Württemberg,
ferner Preußen, Kurland, Livland, Schweden, Dänemark und Norwegen.
1. Heinrich VIII. (1509—1547). In England herrschte (seit 1485) das
Haus Tudor, das mit Heinrich VII. zum Throne gelangt war. Dessen
Sohn und Nachfolger Heinrich VIII. (seit 1509) führte eine grm.san^W-ill-.
kürherrschaft. Anfangs verteidigte er in einer Schrift gegen Luther die katho-
l?M"Mhre, und erhielt dafür vom Papste den Ehrentitel „Verteidiger des
Glaubens". Als aber später der Papst sich weigerte, ihn von seiner Gemahlin
Katharina von Aragonien (einer Tante Kaiser Karls V.) zu scheiden, sagte sich
der König von ihm los, vermählte sich mit Anna B oleyn, und erklärte sich
zum Oberhaupte der englischen Kirche. Mit großer Willkür traf er jetzt kirch-
liche Anordnungen, hob die Klöster auf und schrieb seinen Unterthanen Glaubens-
artikel vor; Widerstrebende, Katholiken wie Protestanten, wurden hingerichtet.
%IlJeiaeiLMä Smiito Xie§ Heinrich .unter ihnen Anna BoleW, ent-
Häuptern .
2. Eduard VI. und Maria die Katholische. Unter Heinrichs Sohne und
Nachfolger, dem jungen Eduard VI., machte die evangelische Lehre bedeutende
Fortschritte. Als aber, nach Eduards Tode, Heinrichs eifrig katholische Tochter
Maria (vermählt mit PSilivv II. von Spanien) den Thron bestieg, wurden
die Protestanten grausam verfolgt. Marias Halbschwester
3. Elisabeth (1558-1603), die Tochter Äeinrick>s und der Annq IfttK
führte ine Reformation siegreich durch und begründete unter Aufstellung der
39 Artikel die anglikanische oder bischöfliche (Epiflopal-Mrche.
Von dieser trennten sich die UresL y t kriauer oder Puritaner, welche
die bischöfliche Gewalt verwarfen und Vereinfachung des Gottesdienstes for-
derten. In Schottland wurde durch Zoh ann Knox die reformierte (presby-
terianische) Lehre und Kirchenverfassung eingeführt. Die aus Schottland v?r-
triebene katholische Königin Maria „EiMti floh nach England. Hier wurde
sie nach langer Gefangenschaft der Teilnahme an mehreren Verschwörungen
gegen Elisabeth beschuldigt und hingerichtet (1587). Im übrigen war Elisa¬
beths Regierung segensreich, indem namentlich der Handel und die See*
51« cht Englands einen kräftigen Äülschwnng nahmen. Franz D r aTe flu77
umsegelte die Erde; in Amerika wurde die erste englische Kolonie
„Virginia" gegründet; und die ostindische Handelskompanie legte
den Grund zu Englands Besitzungen in Indien.
§ 61. (122.)
Ute Reformation in England. Königin Elisabeth.
§ 62. (1200
Der Freiheitskampf der Niederlande.
vr^ Die Geusen. König Philipp II. (1556-dm veranlaßte durch defpo-
tischen Druck ben Abfall ber burch Handel und (Bewerbsteijs blühenden Nied er^