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sagte Cyrus; „morgen kommt wieder, aber in Feierkleidern." —
Als sie erschienen, bewirtete er sie trefflich nnd fragte sie dann,
welcher Tag ihnen besser gefallen habe. — „Dn fragst noch, Cyrus?"
antworteten sie; „der heutige und der gestrige sind wie Tag und
Nacht." — „Gut," rief Cyrus und trat mitten unter sie; „so hört
denn: folgt meinem Rate und fallt vorn Astyages ab; dann sollt
ihr frei fein von den Banden der Knechtschaft und viele Tage wie
den heutigen genießen. Wollt ihr aber nicht, so wird es euch an
solchen Mühseligkeiten nicht fehlen, wie ihr sie gestern erlitten habt.
Nun entschließt euch!" — Alle jauchzten ihm zu und versprachen ihm
Beistand. Als Astyages von der Empörung hörte, sandte er einen
Boten an Cyrus und ließ ihn zu sich entbieten. „Gehe," sprach Cyrus
zu den Boten, „und sage deinem Herrn, ich würde eher bei ihm fein,
als ihm lieb wäre." Nun schickte Astyages ein Heer den Rebelleu
entgegen und wählte zum Anführer — den Harpagos. Gleich beim
ersten Zusammentreffen ging dieser mit einem großen Teile des
Heeres zu Cyrus über. Astyages knirschte; er ließ die Magier,
die ihm zur Erhaltung des Cyrus geraten hatten, ans Kreuz schlagen:
dann rückte er selbst ins Feld. Aber sein Heer wurde geschlagen
und er selbst gefangen.
Cyrns war nun Herr von Medien und zugleich von Persis.
Nach diesem kleinen Sändchen nannte er nachher das ganze große
Reich, welches er sich unterwarf, Persien. Er ist der Stifter
des persischen Reiches, welches sich über 200 Jahre erhalten
hat. Er regierte von 560—529 v. Chr. In einer Reihe glück¬
licher Kriege bezwang er alle benachbarte Völker und Länder: Assy¬
rien, Babylonien. Kleinasien und andere, streifte bis an Ägyptens
(Grenze und drang bis an den Archipel vor. Ehe er das aber konnte,
mußte er erst den König Krösus (Kroisos) von Lydien in Klein¬
asien bezwingen. Dieses herrliche Laud gehörte ihm fast ganz, und
durch den Handel mit den Völkern Asiens hatte er sich so große
fechätje erworben, daß er der reichste Mann seiner Zeit war. Als
er von Cyrns und seinen Fortschritten hörte, gedachte er, ihm Ein¬
halt thun zu können. Bevor er aber den Krieg anfing, befragte er
das delphische Orakel, ob er in dem bevorstehenden Kampfe glücklich