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oberungvon Mexiko, welche durch den spanischen Helden Ferdinand Cortez
1519 vollbracht wurde. Auf einer kleinen Flotte fuhr er (mit 700 Mann, 16 Pferden 1519
und 14 Geschützen) von Kuba aus nach der mexikanischen Küste und verbrannte
nach seiner Landung die Schiffe, um seine Gefährten, denen dadurch jede Aussicht
auf Rückkehr oder Flucht abgeschnitten war, zur äußersten Entschlossenheit zu
zwingen. Er war überrascht, in dem Lande, das er betreten, nicht rohe Wilde, sondern
ein Volk zu finden, das in Städten wohnte, Gewerbe trieb und von einem mächtigen
Könige beherrscht wurde. Doch gelang es dem kühnen Manne, mit seinem kleinen
Heere bis zur Hauptstadt vorzudringen, durch List und Tapferkeit sowie durch rück-
sichtslose Grausamkeit den Widerstand der unkriegerischen Mexikaner, denen der
Anblick der nie gesehenen Streitrosse der Spanier und der Donner ihrer Kanonen
Entsetzen einflößte, zu überwältigen und das ganze weitausgedehnte Land der
Herrschaft des Königs von Spanien zu unterwerfen.
3. Pizarro 1532. Nicht lange danach entdeckte und eroberte ein anderer 1532
Spanier, Franz Pizarro, das Goldland Peru 1532, das gleichfalls von einem
schon gesitteten, friedliebenden Volk bewohnt war. Tapfer und thatkräftig wie
Cortez, an Grausamkeit ihn übertreffend, wußte er durch rohe Gewalt und treu-
losen Verrat die Herrschaft der Jnkas, die sich „Sonnenkinder" nannten, weil sie
ihren Ursprung von der Sonne ableiteten, zu stürzen, und das reiche Land in den
Besitz der Spanier zu bringen. Um den Verkehr mit dem Mutterlande zu erleichtern,
gründete er an der Küste die neue Hauptstadt Lima, und scharenweise strömten
bald habgierige Einwanderer in das neu entdeckte Land, um sich dort anzusiedeln
und zu bereichern.
4. Magalhaens und die erste Erdumsegelung 1519—1522. Der von Colum- 1519
bus gesuchte westliche Seeweg nach Indien war zwar durch das zwischenliegende
Amerika zunächst versperrt; doch gab man den Gedanken nicht auf, eine Durchfahrt
in den jenseitigen Ocean aufzufinden und dadurch nach Asien zu gelangen: dieser
Plan wurde ausgeführt durch den Portugiesen Ferdinand Ma gell an (Magal-
haens) 1519—1522. In spanischen Diensten schiffte er durch die Meerenge, welche
nach ihm Magellan-Straße genannt wurde, um Südamerika herum, fuhr dann durch
den großen Ocean, den er so ruhig fand,daß er ihn das Stille Meer nannte, und
gelangte endlich in den indischen Archipel, fand aber auf einer der Philippinen in
einem Gefechte mit den Eingeborenen den Tod. Der kleine Rest seiner Mannschaft
(nur noch 13 Mann) kehrte dann, das Kap der guten Hoffnung umsegelnd, 1522
nach Spanien zurück. So war in dreijähriger Fahrt die erste Reise um die
Welt vollbracht. Es dauerte über 50 Jahre, bis der Engländer Franz Drake
zum zweitenmal die Erde umsegelte.
5. Folgen der Entdeckungen. Die großen Länderentdeckungen waren von
den wichtigsten Folgen. Ein neuer Erdteil trat in die Geschichte ein., Der historische
Schauplatz erweiterte sich. Amerika gewann eine weitgreifende, stets zunehmende
Bedeutung. Zwar war es bei seiner Entdeckung noch eine größtenteils mit Urwald
bedeckte unermeßliche Wildnis; aber die Fruchtbarkeit des Bodens und der uner-
schöpfliche Reichtum an Edelmetallen bewogen bald zahlreiche Europäer, namentlich
Spanier, zur Einwanderung und Niederlassung in der neuen Welt. Freilich war
es meist nur ungezügelte Habsucht, welche die Ankömmlinge herbeiführte. Gewalt-
thätigen Sinnes, voll gewissenloser Grausamkeit, legten sie den Eingeborenen das
schwerste Joch auf. Sie zwangen die Indianer, die sie als ihre Knechte betrach-
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