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I. C. Andrä, der leider kürzlich verstorbene verdiente Ver-
fasser der bekannten, weit verbreiteten geschichtlichen Unterrichts-
bücher, hatte sich in den letzten Jahren seines Lebens noch der
dankenswerten Ausgabe unterzogen, auch für die besonderen Vedürs-
nisse der höheren Mädchenschule ein besonderes geschichtliches
Unterrichtsbuch zu verfassen. Dieses „Lehrbuch der Weltgeschichte
für höhere Mädchenschulen zc." (Kreuznach - Leipzig 1888) entsprach
nach Umfang und Anlage dem „Grundrisse" desselben Verfassers.
Bereits 2 Jahre später, Ostern 1890, ward eine 2. Auflage nötig,
welche eine wesentliche Vermehrung des Stoffes und Erweiterung
des Umsangs (von 296 auf 336 Seiten) brachte. Namentlich bietet
diese den litteraturgefchichtlichen und den kirchengeschichtlichen Stoff
in möglichster Vollständigkeit, so daß damit, nach Absicht des Ver-
fassers, ein besonderer Leitfaden für Literaturgeschichte, sowie für
Kirchengeschichte entbehrlich werden sollte. Die zahlreichen Ein-
führungen des Buches zeigten, wie richtig Andrä das Bedürfnis
einer großen Anzahl von höheren Töchterschulen beurteilt hatte.
Eine nicht minder erhebliche Anzahl von Anstalten dürfte sich
jedoch mit einem minder umfangreichen Lehrbuche begnügen können
und wollen, zumal eben jetzt in den betreffenden Fachkreisen und
bereits auch in den offiziellen Lehrplänen (soweit solche schon er-
lassen sind) mit großem Nachdruck eine wesentliche Beschränkung
und Vereinfachung des Unterrichtsstoffes verlangt wird, nament-
lich in der Richtung, daß der Geschichtsunterricht der höheren
Mädchenschule (mit Aufgeben des universal-historischen Stand-
Punkts) sich der großen Hauptsache nach auf die deutsche Geschichte
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