Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1)

§ 2. Die Sagenzeit. — § 3. Die Zeit der Wanderungen. 7 
und Odysseus handeln Homers Jlias und Odyssee. (Die Aus- 
grabungen von Heinrich Schliemann auf dem Hügel von Hissarlik, in 
Mykene und Tiryns.) 
X 
Erster Zeitraum. 
Ms zu den PerserKriegen. Bis 500. 
§ 3. Die Zeit der Wanderungen. 
1. Die Wanderzüge. Wahrscheinlich im elften Jahrhundert v. Chr. 
zogen die Thessäler, ein starkes und wildes Reitervolk in Epirus, 
über den Pindns und bemächtigten sich der Pensnsebene (die Burg 
Larissa). Dadurch außer stände, ihre Sitze am Olymp zu behaupten, 
wanderten die Dorer nach Süden aus; ihrem Beispiele folgten die 
Äolier. Diese eroberten Böotien (das „Rinderland"). Die Dorer 
wohnten erst nördlich des Parnaß (in Doris), dann drangen sie in die 
Peloponnes ein, wo sie Argolis, Lakonika, Messenien und Korinth 
in ihre Gewalt brachten. 
(Sage von den Herakliden. Sage von Kodros' Opfertod.) 
Ein großer Teil der bisherigen Bewohner der eroberten Land- 
schaften war nicht gesonnen, sich das Joch der Fremdherrschaft auf- 
bürden zu lassen. Sie thaten sich zusammen und zogen über das Meer; 
ihnen schlössen sich viele an, die mit der neuen Landverteilung nn- 
zufrieden waren. So entstand auf den Inseln des Ägäischen Meeres 
und an der Westküste Kleinasiens eine große Zahl griechischer Pflanz- 
städte (Kolonien): so auf den Kykladen, auf Lesbos, Chios, Sa- 
mos, Rhodos und Kreta. Die kleinasiatischen Städte faßt man unter 
den Namen Äolis (im Norden), Jonien (in der Mitte) und Doris 
(im Süden) zusammen. Einzelne (besonders Milet, Ephesos und 
Smyrna, wie das dorische Halikarnaß) blühten so mächtig empor, daß 
sie lange Zeit das Mutterland übertrafen. 
Durch Handel und Wandel reich und durch ihren Reichtum mächtig, 
hatten die Jonier ihre Freude an den Werken der Kunst. Bei ihnen 
entstanden die Homerischen Gesänge (Jlias und Odyssee), hier begann 
man den Marmor zu Bauten und Bildsäulen zu verwenden, hier wurde 
auch der Erzguß und die Münzprägung zuerst angewandt. — Da jedoch 
die kleinasiatischen Griechen nicht zusammenhielten, sondern aus Eifer- 
sucht auf die Nebenbuhler au Macht oft miteinander in Hader lagen, 
waren sie nicht fähig, ihre Selbständigkeit auf die Dauer zu behaupten. 
Glücklicherweise hatten aber inzwischen sich im Mutterlande zwei mächtige 
Staatswesen gebildet, die ihnen die verlorene Freiheit zurückgewinnen 
konnten, Sparta und Athen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.