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$tb»Wimt 1648-1789.
I. Das Zeitalter Ludwigs XIV.
§ 104.
Ludwig XIV. 1643-1715.
Nach dem dreißigjährigen Kriege, der Deutschlands Kraft
gebrochen hatte, trat, unter der Regierung Ludwigs XIV., desto
bedeutender Frankreich an Macht und Einfluß unter den europäischen
Staaten hervor.
I. Der Cardinal Mazarin.
Während der Minderjährigkeit des Königs, der als süuf-
jähriges Kind seinem Vater Ludwig XIII. (§ 98, 2, 6) auf dem
Throne folgte, leitete der Cardinal Mazarin, Richelieu's Zögling
und Nachfolger, die Regierung des Staates (1643—1661). Frank¬
reich gewann unter ihm außer den Erwerbungen, welche es im
westfälischen Frieden machte, auch von Spanien (im pyrenäischen
Frieden (1659) einige Besitzungen.
II. Ludwigs Selbstregierung.
Nach Mazarins Tode übernahm Ludwig selbst die Regierung.
Er erreichte, was Richelieu angebahnt hatte: die unumschränkte
Herrschaft des Königs im Innern (l'etat c'est moi) und
Frankreichs Uebergewicht in Europa. Diese Stellung
erwarb Frankreich
a. durch die Schwäche des deutschen Reiches seit dem West-
Mischen Frieden und den Verfall der Macht Spaniens;
b. durch seinen Vorrang in der Cultur (s. unten 6);
c. durch die einsichtsvolle Verwaltung des Finanzministers
Colbert, der die Einnahmen des Staates vermehrte, den
Handel und Gewerbfleiß förderte und das Seewesen hob;
Andrä, Grundriß der Weltgeschichte, lote Auflage. 13