Full text: Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen

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5. Im Ganzen war Griechenland durch seine natürliche Be- 
schaffenheit zur EntWickelung eines reichen Cnltnrlebens höchst vor- 
theilhaft ausgestattet: ein Gebirgsland mitten im Meere, durch 
feste Naturgrenzen von anderen Ländern streng abgesondert als 
eine Welt für sich, dennoch (vorzüglich im Osten) dem vielseitigsten 
Verkehr offen — reich an Inseln, Halbinseln, Landzungen, Vor- 
gebirgen, daher mit einem Küstenumriß von nnverhältnißmäßig 
großer Ausdehnung voller Hafenbuchten — mannigfaltig gegliedert 
und zertheilt durch steten Wechsel von Höhe und Niederung, von 
Gebirg und Thal — begünstigt durch heitern Himmel, glückliches 
Klima, einen Boden, der wohl Arbeit verlangte, aber auch durch 
eine Fülle der verschiedenartigsten Produkte belohnte — bewohnt 
von einem leiblich wohlgebildeten, geistig hochbegabten Volks- 
stamme. 
6. Die Geschichte der Griechen theilen wir in drei 
Perioden: 
Erste Periode: Von den ältesten Zeiten bis zum Anfange der 
Perserkriege 500 v. Chr. 
Zweite Periode: Vom Anfange der Perserkriege bis zum Uu- 
tergange der Unabhängigkeit Griechenlands, 500—338 v. Chr. 
Dritte Periode: Das macedonische Zeitalter bis zur Er- 
oberung der macedouischeu Reiche durch die Römer, /^x.; 
Erste Periode. 
von den ältesten Zeiten bis zum Anfange der perserkriege 500 l>. Chr. 
§ 16. 
Die älteste Bevölkerung. 
1. Die ältesten Bewohner Griechenlands waren die 
Pelasqer, ein seßhaftes, dem Ackerbau zugewandtes Volk. Von 
ihnen unterschied sich nicht durch Abstammung, sondern durch Le- 
bensrichtung der bewegliche, Kamps und Beute suchende Stamm 
der Hellenen, der später dem Gesammtvolke den Namen gab. Als 
Stammvater desselben nennt die Sage Denkalions Schn 
Hellen.^XVon Hellens Söhnen Aeölns. und DoruZ, und von 
seinen Enkeln Jon^ und Achäus wurden die vier Stämme herge- 
leitet, in welche das Volk zerfiel: 
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