Full text: Das Altertum (Teil 1)

§ 30. Der Peloponnesische Krieg 431—404. 
51 
vermählte. Ein dunkler Schatten jener Zeit mar es endlich, daß mehr als 
zwei Drittel der athenischen Bevölkerung zwar mild behandelte, doch recht- 
lose Sklaven waren. 
Vierter Zeitraum. 
Die inneren Kämpfe der Griechen 
431—338 v. Chr. 
§ 30. Der Peloponnesische Krieg 431—404. 
1. Entstehung des Krieges. Die Glanzzeit Athens war nur von 
kurzer Dauer. Ein langer, verlustreicher Krieg mit Sparta, der pelo¬ 
ponnesische Krieg, stürzte Rtfjen von seiner hohe herab. Die wichtigste 
Ursache dieses Bürgerkrieges war Spartas Eifersucht auf das schnelle Ursache 
Wachstum der athenischen Macht, durch die es von der vorHerr- 
schaft in Griechenland zurückgedrängt war. Den Anlaß zum Ausbruch des 
Krieges gab ein Streit zwischen Korinth und Korzqra. Korzqra 
bat Rthen um Hilfe, Korinth die Spartaner samt ihren peloponnefifchen 
Bundesgenossen. 
2. Die ersten zehn Kriegsjahre. Athen hatte die größere Streitkräfte 
$lotte, die peloponnefier das stärkere Landheer. Deshalb 
warnte Perikles die Athener vor größeren Feldschlachten. Den Anfang des 
Krieges bildeten gegenseitige Verheerungszüge. Als die Spar-Gegenseitige 
tarier in Attika einfielen, wurden die attischen Landleute, so gut es ging, hee?ungs- 
hinter den Mauern Athens untergebracht; die athenische Flotte dagegen 3Üge 
bedrängte die Küsten des Peloponnes. Da wurde im zweiten Kriegsjahre 
vom Grient her eine furchtbare Pest in Athen eingeschleppt. Sie trat Pest wachen 
zuerst im Piräus auf, drang aber bald in die von Menschen überfüllte Stadt 
ein und forderte zahllose (Dpfer. Die Kunst der Arzte war vergebens. Der- 
zweiflung ergriff das Volk; die Gottesfurcht schwand, Gesetzlosigkeit und 
wilde Genußsucht brachen ein. Man machte perikles für das Unglück p-rMes' 
verantwortlich und verurteilte ihn zu einer Geldstrafe. Aber bald darauf <E"öe 429 
wählte man ihn als den tüchtigsten Staatsmann aufs neue zum Feldherrn 
und übergab ihm die Leitung aller Geschäfte. Jedoch im Jahre 429 starb 
auch perikles an der Pest. ITach dem Code des großen Führers leitete 
der leidenschaftliche Kleon die bewegliche athenische Volksmenge. Mit Kieon 
wechselndem Erfolge wurde noch jahrelang gekämpft. Erst als sowohl 
Kleon wie auch der beste spartanische Feldherr in derselben Schlacht gefallen 
waren, wurde Friede geschlossen. 
4*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.