§ 10. Die Israeliten.
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unter Moses (etwa 1275)und die Gesetzgebung am Sinai wurden die Gesetzgebung
Israeliten ein selbständiges, eigenartiges Volk.
2. Das Land. Nach langem hin- und herwandern führte Moses Eroberung
das Volk bis an die Grenzen Kanaans, und als er dort gestorben war,
wurde das verheißene Land unter Josuas Führung erobert und an die
zwölf Stämme des Volkes verteilt. In diesem Lande waren die Israeliten £a9e Öes
durch Gebirge, fast hafenlose Meeresküsten und Wüsten von den großen
Kulturstaaten der damaligen Zeit getrennt- doch wurde es mehr und
mehr ein Durchgangsland für Handels- und Kriegszüge. So konnte
Israel zunächst in seiner Eigenart erstarken, dann aber auch fremde Bildung
aufnehmen und aus andere Völker einwirken.
3. Die Verfassung des Volkes war Theokratie: Gott sollte sein Verfassung
König sein. In seinem Ruftrage walteten anfangs Richter; doch später
verlangte die Menge auch irdische Könige.
4. Das israelitische Königtum. Der erste König war Saul. sam
Huf ihn folgte David (um 1000), unter dem das israelitische Reich zu höchster David 1000
Blüte gelangte. Er eroberte die Stadt Jerusalem, erhob sie zu seiner Haupt-
stadt und baute sich dort als Königssitz die Burg 3ion. Ruch unter Salomo satomo
hielt die Blütezeit an; er baute den Tempel auf Morijah und stand im
Ausland in hohem Ansehen. (Seine Freundschaft mit hiram von Tyrus;
die (Dphirfahrten. Die Königin von Saba.) Nach seinem Tode aber kam
es zur Teilung des Reiches um 930; nur zwei Stämme des Volkes Teilung des
blieben Salomes Sohne Rehäbeam treu und bildeten das Reich Juda Reid,cs 930
mit der Hauptstadt Jerusalem; zehn Stämme wählten Jeröbeam zu ihrem
König und gründeten das Reich Israel mit der neuen Hauptstadt
Samaria.
5. Die Israeliten unter fremder Herrschaft. Die beiden
kleinen Reiche wurden leicht eine Beute der mächtigen Nachbarn. 722 wurde Untergang
Israel eine assyrische Provinz, 587 nahm Nebukadnezar Juda ein unduSS«S2
zerstörte Jerusalem; die meisten Einwohner wurden in die babylonische 3ubas 587
Gefangenschaft geführt (§ 7, 2 u. 3). Als der Perserkönig Eyrus Babylon
erobert hatte, gestattete er den Israeliten die Rückkehr in ihr Land 537.nückkehrd»
Sie bauten den Tempel wieder auf und erneuerten ihr Religionswesen nach 3uöen 637
dem Gesetze Mosis. Nach dem Untergange des perserreiches und dem Tode
Alexanders des Großen kam das Volk Israel zuerst unter ägyptische,
dann unter syrische Herrschaft, von den Syrern wurde es durch das Ge-
schlecht derMakkabäer befreit; dann geriet es in römische Gewalt.
6. Die geschichtliche Bedeutung Israels besteht darin, daß es Glaube
trotz mancher Schwankungen den Glauben an einen Gott und an einen
(Erlöser der Menschheit festhielt und deshalb auch reinere Sitten be- sttten