§ 42. Gründung der Republik. § 43. Kampfe der Patrizier und Plebejer. 7]
den verschworenen befanden sich auch die5öhnedesVrutu§,des einen
der ersten Konsuln. Ein Sklave verriet die Verschwörung, und Brutus ließ
mit den übrigen verschworenen auch seine eigenen Söhne in seiner Gegen-
wart hinrichten.
HIs die List der Carquinier mißglückt war, warben sie Bundesgenossen porfena
zum Krieg gegen Horn. So rückte der etrurische König porsena von
dlufium mit starker Heeresmacht heran und belagerte die Stadt. Die
Römer unterlagen und mutzten ihr Gebiet auf dem rechten Tiberufer auf¬
geben ; die Tarquinier kehrten nicht zurück.
Die Sage meldet von dieser Belagerung mehrere Heldentaten der
Börner: horätius Cocles verteidigt die hölzerne Tiberbrücke so lange ^ocies*
gegen den Feind, bis sie hinter ihm abgebrochen ist. XTTücius Scavola nitidus
(Linkhand) sucht porsena in seinem Lager auf, um ihn zu töten; er wird ScäDOla
ergriffen und mit dem Feuertode bedroht, damit er seine Mitverschworenen
nenne. Er läßt freiwillig seine rechte Hand verbrennen, um dem König ein
Beispiel römischen Mutes zu geben. Die Jungfrau (Elölia wird mit asn«
anderen Geiseln dem König als Bürgschaft für den abgeschlossenen Frieden
überliefert; sie schwimmt über den Tiber und kehrt nach Rom zurück. Die
Römer senden sie wieder zu porsena; er aber gibt (Elölia und einige andere
Geiseln wieder frei.,;
*-§43. Die Kampfe der Patrizier und Plebejer.
1. Grund der Kämpfe. Die römische Republik stand anfangs Vorrechte
völlig unter der Herrschaft der Patrizier; sie hatten alle staatlichen pamzl«
und priesterlichen Ämter inne. Die römische Republik mar also ursprünglich
eine fldelsherrfchaft. Doch bald nach ihrer Gründung begannen die
Plebejer langwierige Kämpfe um ihre Gleichstellung.
2. Das üolfcsfrtbunat 494. Die nächste Veranlassung zu diesen Verschuldung
Kämpfen war die Verschuldung der Plebejer infolge besöer pubeier
Kriegsdienstes. Die Plebejer mußten im Kriege ihr Hauswesen ver¬
nachlässigen und gerieten dadurch in Schulden und Knechtschaft. Das er¬
oberte Land aber kam ihnen nicht zugute, sondern wurde nur an die
Patrizier für billigen Preis als Pachtgut gegeben. So bildete sich ein
scharfer Gegensatz zwischen beiden Ständen aus: haß und
Neid herrschte bei den Plebejern, Übermut und Geldstolz bei den Patriziern.
Als nun nach einem Kriege die oft versprochene Schuldentilgung vom Senate
wieder verweigert wurde, entschlossen sich die Plebejer zur Auswanderung aus.
auf den heiligen Berg 494, um dort, eine Stunde nordöstlich »onffjSSg
Rom, eme neue Stadt zu gründen, Doch der volksfreundliche menenius 494