§ 35. Heinrich V. 1106—1125. § 36. Beginn der lireuzzüge.
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§35. Heinrich V. 1106-1123
Heinrich V. 1106—1125 mar klug und tatkräftig, aber auch selbst-
süchtig und hinterlistig. Ruch er geriet bald mit dem Papste in heftigen
Streit über die Investitur. Hls ihm der Papst die Raiserkrönung
verweigerte, nahm Heinrich ihn und die ihn umgebenden Geistlichen in der
Peterskirche zu Rom gefangen; einige Tage später setzte ihm der Papst
die Kaiserkrone aufs Haupt. Endlich wurde der Investiturstreit durch das
tüormfer Konkordat 1122 beigelegt; danach sollten die Bischöfe und K™n°6r™fö"t
Hbte vom Papste mit der geistlichen Gewalt (durch Hing und 1122
Stab), vom Kaiser mit den weltlichen Gütern (durch das Zepter)
belehnt werden. Eine päpstliche Herrschaft, wie sie Gregor VII. geplant
hatte, war nicht zustande gekommen; aber der Einfluß des Kaisers auf die
Papstwahl war aufgegeben, dem Papste dagegen eine starke Einwirkung
auf die deutsche Kirche gestattet.
Heinrich starb kinderlos. Mit ihm erlosch das fränkische Kaiserhaus;
es hatte, wie das vorhergehende sächsische Haus, etwa 100 Jahre über Vaufes'"
Deutschland geherrscht (1024—1125).
Das fränkische Kaiserhaus:
Konrad II.
1024—1039.
Heinrich III.
1039 -1056.
Heinrich IV.
1056—1106.
Heinrich V. Agnes, vermählt mit Friedrich von Staufen.
1106—1125.
1. Islam und Christentum. Der mohammedanische Glaube flusbreitun6
hatte sich seit seiner (Entstehung im 7. Jahrhundert nicht nur über vorder- ^ 3sIams
asien und Nordafrika verbreitet, sondern war auch über Spanien
bis Frankreich vorgedrungen, wo Karl IN arteil ihm halt gebot 732
(§ 20, 1). Jm 11. Jahrhundert entbrannten zwischen Islam und Christen- ?-ue
tum gewaltige Kämpfe, die bis in die Neuzeit fortgewährt haben. In Kampfe
Spanien drangen die Nachkommen der in die nördlichen Gebirge zurück¬
gewichenen Westgoten siegreich gegen die Mauren vor, besonders seit
den ruhmvollen Kämpfen des Ritters Rodrigo Diaz, den seine Feinde
Friedrich
von Hohenstaufen.
Konrad
von Hohenstaufen.
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§ 36. Beginn der Ureuzzüge (Karte VIII).