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wie mehrere seiner Vorfahren, schon wirklicher
Rurfürsi von Brandenburg, wentt gleich dieser
Name damals noch seltener gebraucht wurde,
st. *320. Nach dem Tode des Markgrafen Heinrichs, des
letzten aus dem anhaltischen Stamme, verfiel dre
tNark Brandenburg in eine lange Zerrüttung.
Die benachbarten Fürsten rissen einen Theil det-
selben, und der damit verbundenen Lander an sich;
ltt der Mark selbst entstanden Partheyen und in¬
nerliche Kriege. Der damalige Kaiser, Ludwig
von Bayern, ertheilte zwar die Mark seinem äl¬
testen Sohne Ludwig; allein dieser verlor die
Lehnsherrschaft über Pommern, ingleichen die
Oberlausitz, und mußte sein Recht auf die Mark
mehrefe Jahre'Mit den Waffen vertheidigen, weil
sich ver Kaiser Carl der Vierte und andere beut-
sche Fürsten für einen Betrüger erklärten, der sich
A. *345 fg. für den verstorbenen Kurfürsten Waldemar aus-
gab, den auch viele märkische Städte dafür er-
kannten, weil er an Gestalt eine große Acbnlich-
feif'init Waldemarn hatte. Ludwig überließ
Zuletzt die Mark seinem Bruders Ludwig dem
Römer, (das heißt, dem zu Rom Gebornen,)
der sie nicht allein völlig beruhigte, sondern auch
durch eine Erbveebrüderung mit Earln dem
Vierten, und seinem lüzelburgiscben Hause, dem¬
selben das Recht der Nachfolge in der Mark be.
willigte, wenn er und sein Bruder Gtto ohne
Erben sterben sollten. Dieser Kurfürst Vtro, der
nach ihm regierte, war ein träger und verschwen¬
derischer Herr, unter welchem die Mark mit Räu¬
bern