§2. Konstituierende Nationalversamml. §.3. Gesetzgebende Nationalversamml. Z
4. Der Zug nach Versailles. Um den König ganz in die
Gewalt der Umsturzpartei zu bringen, unternahmen im herbst des Jahres
1789 durch Brotmangel erbitterte Pöbelhaufen, und zwar besonders
IDeiber, einen Zug nach Versailles, von wo sie nach schrecklichen sug »ach
Auftritten den König und seine Familie nach Paris führten. Die König- DcrfaiUes
liehe Familie nahm dort im'tEuilerienpalaft ihren Wohnsitz. Bald darauf
siedelte auch die Nationalversammlung nach Paris über.
5. Das Verbrüderungsfest. Hoch einmal schien die Bewegung .ver¬
ein friedliches Ende nehmen zu wollen; am 14. Juli 1790, dem Jahres- brübfeerf^9S*
tag des Bastillesturmes, feierten König und Volk auf dem Marsfelde vor
Paris ein großartiges Oerbrüderungsfest.)
6. Flucht und Iurückführung des Königs. Bald aber
ward eine neue Gärung im Volke erregt. Der König entschloß sich des¬
halb zur Flucht 1791. (Er wurde aber unterwegs erkannt, in dem Stadt- Sucht des
chen üarennes angehalten und mit den Seinigen nach Paris zurückgebracht. Koni3S
7. Vollendung der Verfassung. (Einige Monate später wurde
die Verfassung vollendet; sie ließ dem König seinen Titel, über-
trug aber seine Macht fast völlig der „gesetzgebenden Nationalversammlung",
gegen deren Beschlüsse ihm nur ein aufschiebender (Einspruch verblieb.
Ludwig mußte notgedrungen die neue Verfassung beschwören; die ver-
fassunggebende Nationalversammlung ging hierauf auseinander.
l°81 § 3. Die Zeit der gesetzgebenden National-
Versammlung 1791—1792.
1. Die gesetzgebende Nationalversammlung. Nach Fertig-
stellung der neuen Verfassung trat die erste gesetzgebende National¬
versammlung zusammen. Sie geriet mehr und mehr in Abhängigkeit
von dem Iakobinerklub, einem verein wilder Anhänger der re- 3anobiner.
publikanischen Verfassung, der nach dem (Drte seiner Zusammenkünfte, htub
einem früheren Kloster der Jakobiner (Dominikaner), benannt wurde.
2. Frankreichs Krieg mit Österreich und Preußen. Die
Revolution brachte Frankreich in Zwiespalt mit anderen Staaten. Als
der königlichen Familie immer größere Gefahren drohten und sich die
Folgen der Revolution auch jenseits der französischen Grenze zeigten,
schlössen Kaiser Leopold II. als Bruder der französischen Königin und
Friedrich Wilhelm II. von Preußen bei einer Zusammenkunft zu Zusammen.
Pillnitz bei Dresden ein Bündnis (1791). Doch hatte ihre verein- pmnt?
barung bei der friedlichen Gesinnung Leopolds II. zunächst keine Folgen.
Als aber dieser im Frühjahr 1792 gestorben war, wurde Ludwig XIV.