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Mutter den katholischen Glauben und wollte ihm wieder die Herrschaft
verschaffen. Sie verfolgte die bedeutendsten Anhänger der Reformation
und ließ viele von ihnen, darunter auch den Erzbischof Cranmer,
hinrichten. – Maria war mit Philipp Il von Spanien verheiratet
und nahm an dessen Kriege gegen Heinrich Il von Frankreich Antheil,
verlor aber dabei zu ihrem unsäglichen Schmerze Calais, die letzte
englische Besitzung auf dem Festlande. . Sie starb ohne Hinterlassung
von Erben. Ihr folgte ihre Halbschwester Elisabeth.
[Elisabeth 1558-1603.] Dieselbe erklärte sich für den Prote-
stantismus, machte der Verbindung mit Rom ein Ende und stellte
ungefähr jenen Zustand der englischen Kirche her, der seitdem Geltung
hat. Diese sogenannte anglika n isch e oder Epi sk o pal- oder Hoch-
Kirche, in der die bischöfliche Würde nicht abgeschafft wurde, steht in
Bezug auf die Glaubenslehren dem Katholicismus viel näher als dem
Protestantismus. Diejenigen, die sich dem neuen Zustande der Dinge
nicht fügen und namentlich den Supremat-Cid nicht schwören wollten,
wurden verfe'zt und hingerichtet, mvuchten es Katholiken oder Pre s b y-
terianer sein. Letztere waren Protestanten, welche die Obergewalt
der Bischöfe verwarfen und nur Aelteste (Presbyter) als Vorsteher
anerkannten. Irland, das standhaft an dem katholischen Glauben fest-
hielt, wurde von den Engländern wie ein erobertes Land behandelt.
So stand die Reformation unter Elisabeth siegreich da, als die
katholische Maria Stuart Erbansprüche auf England erhob und
nach dem Tode ihres Gemahls (Franz II von Frankreich) die Regierung
von Schottland antrat (1561). In Schottland hatte unterdessen der
Calvinisnus durch John Knor eine weite Verbreitung gewonnen
und die Schotten sahen deshalb mit Mißtrauen der Ankunft ihrer
Königin entgegen. Durch Unklugheit und Leichtsinn erschwerte sie bald
ihre Lage. Sie hatte sich nämlich mit dem Grafen Darnley vermählt,
der sich das Vertrauen der jungen Fürstin erschlichen hatte, sich des-
selben aber höchst unwürdig zeigte. Als dieser nun mit dem Palaste,
in welchem er krang lag, während Maria’s Abwesenheit in die Luft
gesprengt wurde und sie darauf die Unbesonnenheit begieng, schon wenige
Monate nach dem Tode ihres zweiten Gemahls dem Grafen Bo th well,
welchen man als den Mörder Darnley's bezeichnete, ihre Hand zu
reichen, wurde das Volk in dem Argwohne bestärkt, daß die Königin
eine Mitschuldige des Verbrechens sei. Es entstand ein Aufruhr, in
Folge dessen sie ihre Krone verlor und nach England flüchtete (1568),
Statt aber hier die gewünschte Freiheit zu finden, wurde sie von Eli-
ssaheth in Haft genommen, da diese von einer etwaigen Verbindung