Full text: Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart (Teil 4)

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Die Neuzeit. 
ÄeutunNapoleon l. ist eine der merkwürdigsten Gestalten der Weltgeschichte, 
-uung ^ur(^ jejne unaufhörlichen Kriege, die er aus Ehrgeiz und herrsch - 
sucht führte, hat er über ganz (Europa großes Unheil gebracht; er hat 
aber auch nach den Stürmen der Revolution in Frankreich die Ordnung 
wiederhergestellt und auch in anderen Ländern, so namentlich in Deutsch¬ 
land, durch Beseitigung unhaltbarer Verhältnisse sich ein 
unbestreitbares, wenn auch unbeabsichtigtes Verdienst erworben. (Er war 
ein großer Heldherr ^nd Staatsmann von beispielloser Umsicht und 
Charakter eiserner Willenskraft. Doch „arm und matt an herz" ver¬ 
mochte er die Bedeutung des Gemütes und der Sittlichkeit im Leben der 
Völker nicht zu würdigen, und Blücher sagte mit Recht: „Napoleon ist 
doch ein dummer Kerl." So zog er seinem Tun keine Grenzen und be- 
reitete sich durch seine Maßlosigkeit schließlich den Untergang. 
2. Der zweite pariser Friede 1815. Zum zweiten Male zogen 
Lud- die Heere der Verbündeten in die französische Hauptstadt ein. Wellington 
"nü&ftetjr führte Ludwig XVIII. auf den französischen Thron zurück. Der 
2. pariser zweite pariser Friede beschränkte Frankreich auf den Umfang 
ne e von 1790; es trat einige (Brenzfestungen an die Niederlande, Saar- 
brücken und Saarlouis an Preußen, Landau an Bayern ab, 
zahlte 700 Millionen tranken Kriegskosten und gab die geraubten 
Kunstsckäke zurück. 
Ailw 3. Der heilige Bund. 3n Paris schlössen auf Kaiser Alexanders 
IUatn Veranlassung die Herrscher Rußlands, (Österreichs und Preußens den 
heiligen Bund; sie verpflichteten sich, der heiligen Schrift gemäß 
ihre Untertanen wie Väter zu regieren und sich untereinander wie Brüder 
Hilfe und Beistand zu leisten. Die meisten europäischen Fürsten traten in 
den folgenden Jahren der „heiligen Allianz" bei. 
II. üerfaf fungs= und (Einigungskämpfe. 
Dom Jahre 1185 bis zur Gegenwart. 
123] § 18. Innere Kämpfe der südeuropäischen Staaten. 
5ünf^Groh. Räch Napoleons Sturze traten an die Spitze (Europas die fünf 
Großmächte Rußland, Österreich, Preußen, (England und Frankreich. 
Fast alle europäischen Staaten hatten während der 25 jährigen Revolutions¬ 
und Kriegszeit gewaltige Opfer an Gut und Blut bringen müssen. So 
war es nunmehr das Bestreben der führenden Mächte, Revolutionen und 
Kriege zu verhüten. Ruch die heilige Allianz diente diesem Zwecke. 
Metternich Leider kannte der einflußreiche österreichische Minister Metternich kein
	        
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