Full text: Das Mittelalter (Teil 2)

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Das Mittelalter. 
wüchsen. Gegen diese Feuerwaffen verloren die Burgen und Rüstungen 
der Ritter an Wert. BTart gebrauchte in den Kriegen von da an haupt¬ 
sächlich Fußvolk, im fünfzehnten Jahrhundert vielfach Schweizer (Reis- 
Iäufer), seit Maximilians I. Zeiten meist Landsknechte aus dem Reiche. 
Die Städte schützten sich gegen die neuen Waffen durch stärkere Mauern 
vuckdrucker-""d vorgeschobene Basteien. 
Kunst 1440 2. Die Buchdruckerkunst» d. h. der Druck mit beweglichen 
Oettern aus ITtetall, wurde von dem Mainzer Johann Gutenberg 
um 1440 erfunden. Der Mainzer Goldschmied Johann Fust gewährte 
Geld zu größeren versuchen, der Schreiber Peter Schöffer verbesserte 
die Lettern. Die Buchdruckerkunst ermöglichte eine schnelle und billige 
Herstellung der Bücher und bewirkte deshalb eine raschere und all- 
gemeinere Verbreitung der Bildung. 
3. Der Kompaß, die um 1300 in Italien erfundene Zusammen¬ 
stellung der Magnetnadel mit einer W indrose, ermutigte zu größeren 
Seefahrten im offenen Weltmeere, und diese führten im fünfzehnten Jahr¬ 
hundert zu wichtigen Entdeckungen. 
§ 67. Entdeckungen (Karte XV). 
Die kostbaren Erzeugnisse Indiens wurden von den (Europäern durch 
Vermittlung der Kraber bezogen. Als die Küsten Vorderasiens und Nord¬ 
afrikas in die Hände der Türken fielen, stockte dieser Handelsverkehr, und 
die Rbendländer bestrebten sich deshalb, einen Seeweg nach Indien 
aufzufinden. 
I. (Entdeckungsfahrten der Portugiesen. 
Indien konnte zur See durch die Umschiffung Afrikas erreicht 
werden, dessen Ausdehnung nach Süden hin aber damals unbekannt war. 
9se"w«r 1- Heinrich der Seefahrer, ein jüngerer Sohn des Königs von 
um 1450 Portugal, begann in der ersten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts die 
(Erforschung der afrikanischen Westküste. Madeira, die Kana¬ 
rischen Inseln, das Grüne Vorgebirge und die Küste von Guinea wurden 
aufgefunden. Der Papst sprach diese und alle weiteren Entdeckungen bis 
nach Indien hin den Portugiesen als (Eigentum zu. 
2. Bartholomäus Oiaz fuhr über den Äquator hinaus, von 
dessen Sonnenglut man viel gefabelt hatte, und erreichte die Südspitze 
von Aftika 1486. (Er nannte sie wegen der dort herrschenden Winde 
das Vorgebirge der Stürme. Als aber der König von Portugal die 
Nachricht von dieser Entdeckung erhielt, rief er aus: „Nein, diese Spitze
	        
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