Full text: Das Mittelalter und die Neuzeit (Teil 2)

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Des Mittelalters zweite Periode. 
Vom vertrage zu Verdnn bis ?um Interregnum 843—1254. 
§ 20. 
Die deutschen Karolinger 843—911. 
1. Mdwig der Deutsche (843—876). Zu den Ländern, welche Lud- 
wig der Deutsche durch den Vertrag von Verdun erhalten hatte, erwarb er 
bei der Auflösung des Reiches Lothars durch einen weiteren Vertrag 
mit Karl dem Kahlen (> Meersen 870) auch noch den größten Teil von 
Lothringen (mit Basel, Straßburg, Metz, Trier, Aachen und Köln), so 
daß nun unter seiner Herrschaft alle d entschen Völker vereinigt waren. 
Während seiner Regierung wurden die Ostgrenzen von den Slaven be- 
unruhigt und die Küstengegenden durch die plündernden Einfälle der Nor- 
mannen (die aus Dänemark und Norwegen kamen) verheert. 
Lothars Reich hatten dessen Söhne unter sich geteilt; der dritte (Lothar II.) erhielt 
das Land, welches nach ihm Lothringen genannt wurde. Nach Lothars II. Tode fiel 
Vertrag von Meersen) der größte Teil von Lothringen seinem Oheim Ludwig (dem 
Deutschen) zu. 
Den andern Jeil Lothringens bekam Karl der Kahle (als Kaiser Karl II., da 
die Kaiser von Karl dem Großen an gezählt werden). 
2. Karl (III.) der Dicke (876—887), Ludwigs des Deutschen Sohn, 
erhielt nach dem Tode Karls des Kahlen die Kaiserkrone und vereinigte noch 
einmal Karls des Großen Reich, nachdem Lothars Geschlecht ausgestorben 
und von Karls des Kahlen Nachkommen nur ein unmündiges Kind (Karl 
der Einfältige) übrig war, das vom Throne ausgeschlossen wurde. Doch 
war er zu schwach, das Reich gegen die Normannen zu beschützen, denen er 
sogar Tribut bewilligte. Er wurde abgesetzt und sein Neffe 
3. Arnulf von Kärnten (887—899) zum Könige von Deutschland und 
Italien erwählt, später auch zum Kaiser gekrönt. Er gewann über die Nor- 
mannen d?n Siea be' Löwen. Sein unmündiger Sohn 
4. Ludwig das Äiud (899—911) stand unter der Vormundschaft des 
ErzbischofsHat t o von Mainz. Neue Feinde, dieU ngarn (Magyaren), 
machten von der Theiß her wiederholt Raubzüge in das Reich, das unter 
beständigen Fehden in Unordnung und Schwäche versank. Mit Ludwig 
starben die Karolinger in Deutschland aus. 
In Frankreich regierten die Karolinger bis 987. 
Seit ihrer Niederlage bei Löwen hörten die Einfälle der Normannen auf; dagegen 
ließen sie sich nun dauernd an der Nordküste Frankreichs nieder, wo sie das Herzogtum 
Normandie gründeten.
	        
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