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Philipp II. August nahm teil am dritten Kreuzzuge 1189 und
entriß den Engländern ihre meisten Besitzungen in Frankreich.
Ludwig IX. der Heilige (bis 1270), ein trefflicher König, unterdrückte
die Fehden der Großen und dehnte die königliche Macht weiter aus. Er machte
die beiden letzten Kreuzzüge mit.
England. Die normannischen Köniqe regierten bis 1154. wo
mit Heinrich II. das Haus Anjou oder Plan tagen et (1154—1399) aus
5en Tbron gelangte. Heinrich II. eroberte Irland und besaß in Frankreich,
außer der Normandie, große Gebiete. Richard Löwenherz (1189—1199)
machte den dritten Kreuzzug mit und brachte dann zwei Jahre in deutscher
Gefangenschaft zu. Sein Bruder Johann ohne Land (bis 1216) verlor an
Philipp August fast alle englischen Besitzungen in Frankreich. Von I n n o c e n z HL
mit dem Banne belegt, nahm er England und Irland vom Papste zu Lehm. Die
Großen seines Reiches Zwangenibn 1215 dieMagna charta au gewähren, den
Freiheitsbrief, der die Grundlage der englischen Verfassung enthält. Dieselbe
wurde unter seinem schwachen Nachfolger Heinrich HI. (1216—1272) unter
Kämpfen zwischen König und Volk erweitert.
Spanien. Die maurischen Besitzungen minderten sich durch das Vor-
dringen der Christen und am Ende dieser Periode waren die Mauren fast einzig
aus das (1238 gestiftete) Königreich Granada beschränkt.
§ 29.
Ausgang und Folgen der Kreuzzüge. Höhepunkt der
päpstlichen Macht.
1. Die zwei letzten Kreuzzüge.
Der sechste Kreuzzug 1248.
Jerusalem war (1239) abermals den Christen verloren gegangen. Daher
segelte Ludwig IX. von Frankreich, der in einer tödlichen Krankheit einen
Kreuzzug gelobt hatte, nach Ägypten, dessen Besitz zur Behauptung Palästinas
notwendig schien, nahm Damiette ein, wurde aber beim Vordringen in das Innere
des Landes geschlagen und dann gefangen genommen. Gegen die Räumung von
Damiette und nach Zahlung einer Geldsumme befreit, kehrte er (1254) nach
Frankreich zurück.
Der siebente Kreuzzug 1270.
Die Bedrängnis der Christen durch die Mamelucken, welche das Sultanat
in Ägypten an sich gerissen hatten, bewog Ludwig IX. zu einem neuen Kreuz-
zuge. Er wandte sich nach Tunis, um zunächst dort die Sarazenen zu bekämpfen,
wurde aber mit einem Teil seines Heeres vor der Stadt von einer Seuche hin-
gerafft.
1291 fiel Akkon. die letzte Besitzung der Christen in Palästina, tn
die Gewalt des Sultans von Ägypten.
2. Folgen der Kreuzzüge.
Das Zeitalter der Kreuzzüge bildete den Höhepunkt des Mittet-