Full text: Geschichte des Mittelalters (Abt. 2)

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Orientalische Geschichte. 
Inschriften verkünden. Sie haben das Kriegshandwerk in ihrem Lande, 
das ein minder erschlaffendes Klima hatte als die südlichere Ebene, gepflegt. 
Die nomadischen Horden der A r a m ä e r haben auch ihr Herren- 
gebiet manchmal unwiderstehlich überschwemmt. 
Grausam war die Kampfweise der Assyrier, Verstümmelung der 
Gefangenen, Einäscherung der Städte waren in Brauch, wie auch die 
Gestalten ihrer Könige energische Wucht, aber auch erbarmungslose Härte 
in ihren Zügen tragen. In Kampf geriet man auch mit Damaskus und 
mit dem Volke Israel, das so oft von den Streitwagen heimgesucht wurde. 
Denn es war ein natürliches Durchgangsgebiet für die Züge von Ägypten 
nach Jnnerasien und die Straße der Steppengrenzvölker nach den reichen 
Städten der Phönizier, Tyrus und Sidon. Großes erzählen die In- 
TiMth- schriften von T i g l a t h p i l e s e r I., der dem assyrischen Reiche einen 
großen Aufschwung gab. Aber seine Erfolge oder die seiner Nachfolger 
waren selten von langer Dauer, Auf- und Niedergang der assyrischen Macht 
ist wohl schuld daran, dazu kamen Die inneren Parteiungen, die es aufs 
tiefste erschütterten. Der eigentliche Begründer der assyrischen Weltmacht 
pMiii.ist Tiglathpileser III. (748—727). Er machte sich zum König 
von Babylon, dehnte seine Macht auch bis zum großen Meere 
Kämp^ mit unfo machte auch Israelzu seinem Vasallenstaat, das nun auf S a m a - 
ria beschränkt war, dessen König Hosea den Tribut leistete, ver- 
Sargon.trauend auf ägyptische Hilfe. Unter seinem zweiten Nachfolger Sar- 
gon II. (722—705) fiel Samaria, das drei Jahre vergebens belagert 
worden war, Israel wurde eine assyrische Provinz, und zahlreiche 
Israeliten wurden in andere Teile des Reiches geschleppt, damit sie keine 
Empörung wieder versuchten. Diese Verpflanzung der Völker ist ein echt 
despotischer Zug, der auch der neueren Geschichte nicht fehlt. Sargon 
führte das riesige Reich zum Gipfel. Die schwierigste Aufgabe wartete 
auf ihn im Norden und Süden, wo neue Völker vorwärts drängten, die 
aber erst seinen Nachkommen furchtbar wurden. Er selbst konnte Tribut 
empfangen von K y p r o s wie vom persischen Golf. Ein jäher Tod, 
vielleicht auf dem Schlachtfelde, raffte ihn hinweg, ein ewiges Denkmal 
für ihn sind Die großartigen Reste der Sargonsburg, Dur- 
s ch a r u k i n (nördlich von Ninive bei Chorsabad), die eine Art Sommer- 
palast wie Versailles gewesen ist. 
Svnherib. Ein Leben voller Kriege hatte sein Sohn S a n h e r i b (705—681), 
aber keinen nachhaltigen Ersolg in dem Kampf um die eroberten Grenz- 
Provinzen; von Jerusalem, wo König Hiskia herrschte, mußte 
er schließlich fluchtartigen Rückzug nehmen; „der Engel des Herrn er-
	        
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