Zu Jnspruck sollte Tezel, schlechter Streiche
wegen, auf Befehl des Kaisers im Inn gesackt
werden, welches nur auf Verwenden Friedrichs
des Weisen unterblieb.
Der Korbpranger oder Wasserbau
war im i6ten Jahrhundert für so manche Ver¬
brechen, besonders Betrügereien der Handwerker
rc. eine sehr gewöhnliche Strafe. Man steckte
nämlich den Sträfling in einen grosen Korb,
aus welchem er mit halbem Leibe hervorragte,
hkeng ihn damit, dem Volke zur Schau, an einen
Schnell- oder Wippgalgen, gewöhnlich über ei-
nen Wassertrog, einem Teich, oder wohl gar einer
Düngerpfütze und lies ihn dann, wenn er einen
ganzen Tag, ohne Essen und Trinken so zwischen
Himmel und Erde gehangen hatte, auf einmal in
das nasse, kalte oder schmuzige Bad fallen.
Wie leicht konnte diese Ehre.also auch Jo¬
hann Tez e ln, irgend einer Uebelthat wegen, wi¬
derfahren seyn--und, war dies — was
Wunder, wenn ein Spottvogel ein Liedchen dar¬
auf fertigte, und das lose Bergvolk zu Geige und
Triangel es ableierte.
Daß Tezel sich viele Jahre im Gebirge nicht
blicken lies — daß er, als er 1517 wieder in
Freyberg erschien, von den Bergleuten fast aus¬
geprügelt worden wäre, über Hals und Kopf sich
davon machte und ins Magdeburgische>Lieng —
auch dies scheint dafür zu sprechen, er sei der Jo¬
hannes im Korbe, dem das Berglicd spottete.
Andere