Full text: Vaterländische Geschichtsbilder für die mittleren Bürgerschulen des Herzogtums Braunschweig

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Friedens zu dem peloponnesischen Kriege 431—404, welcher ganz Griechen- 431 404 
land entsetzlich verwüstete und schwächte und die Macht Athens brach. 
Unter spottendem Flötenklang wurden die Mauern der ehedem weitge¬ 
bietenden Herrscherin niedergerissen, und Athen erhielt eine spartanische 
Besatzung. 
9. Sokrates. Die Glanzzeit des Perikles hatte das Volk an Ver¬ 
gnügungen, üppiges Wohlleben und Sittenlosigkeit gewöhnt. Durch den 
großen Krieg und die Pest, an der auch Perikles starb, war die alte 
Tüchtigkeit noch mehr untergraben. Die Sophisten strebten nicht nach 
Wahrheit, sondern nur nach dem Schein von Wahrheit, suchten alles 
Falsche und Irrige, wenn es nur den Sinnen schmeichelte und Vorteil 
gewährte, zu beschönigen und übten namentlich auf die Jünglinge den 
verderblichsten Einfluß aus. Diesem Verfahren trat der weise Sokrates 
ernst und entschieden entgegen (Deutsche Jugend 6, Sokrates). 
9, Alexander der Große 836 — 823. Die Vormacht Griechen¬ 
lands war inzwischen von Sparta durch die Siege des Pelopidas und 
Epaminondas (Leuctra) auf die Stadt Theben übergegangen. Sparta 
trat gänzlich in den Hintergrund; Athen war zwar noch in Kunst und 
Wissenschaft bedeutend, indessen hatte die allgemeine Entsittlichung des 
Volkes zugenommen; durch die fortwährenden Kriege waren alle griechischen 
Staaten geschwächt. So gewann der König Philipp von Mazedonien 
338 die Herrschaft in Griechenland. Sein Sohn Alexander, für Kunst 338 
(Maler Apelles), Wissenschaft und altgriechische Tugend (sein Lieblings¬ 
held war Achilles) begeistert, faßte voll brennender Ruhmbegierde den 
Plan, das Perserreich zu zerstören und ein griechisch-mazedonisch-persisches 
Weltreich zu begründen. 
Zum Anführer der Griechen gewählt, brach der in der Behandlung 
seiner Soldaten kluge und bis zur Tollkühnheit tapfere König 334 
auf und erfocht in Kleinasien einen glänzenden Sieg über zwei Feldherren 
des Darms (Klitus rettet ihm das Leben), zog dann längs der Küste 
nach Süden, schlug 333 den König Darms III. (Behandlung der gefangenen 333 
Frauen und Kinder), eroberte Tyrus, besetzte ohne Schwertstreich Ägypten, 
gründete die Stadt Alexandrien und machte 331 dem Perserreiche ein Ende. 
Nach der Ermordung des Darms vermählte er sich mit der einen Tochter 
desselben. Der im Kriege mäßige Alexander wurde ausschweifend im Frieden, 
folgte seiner stürmischen Leidenschaft und tötete im Jähzorn seinen Lebens¬ 
retter Klitus. Nach zwei Jahren zog er nach Indien, mußte aber 325 
umkehren, weil das Heer mit unbeugsamer Entschlossenheit sich weigerte 
weiterzuziehen. Ein Teil des Heeres kehrte zur See, Alexander zu 
Lande durch das heutige Belndschistan (Wassermangel) nach Babylon
	        
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