XI. über die unterrichtliche Verwertung der Stoffe. 
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schuldig? was fordert es von dir? wofür bist du mitverantwortlich? wie 
erfüllst du deine vaterländischen pflichten? wie bereitest du dich auf die 
Erfüllung künftiger Pflichten vor? — Diese und ähnliche Fragen müssen 
den Kern aller Belehrungen bilden. 
4. Einzelne Abhandlungen lassen sich im Unterricht iu demselben Zu¬ 
sammenhange behandeln, wie das Buch ihn bietet, z. B. „Unser Peer", 
„Unsere Marine". Für die meisten übrigen empfiehlt sich aber eine andere 
Art der Betrachtung, weil die Fragen zum Teil recht schwierig sind und dem 
Gedankenkreise der Schüler fernliegen. Bei dem Thema „Krieg und 
Volksernährung" kann z. B. folgender Gang eingeschlagen werden. 
Den Ausgangspunkt bilden die im Schluß der Abhandlung enthaltenen 
Mahnungen über sparsame Verwendung der Vorräte an Nahrungsmitteln 
und Futterstoffen, wie sie auch aus Zeitungen und den Aufrufen des Natio¬ 
nalen Frauendienstes an die Bevölkerung gerichtet werden. Ganz be¬ 
sonders geeignet ist das vom Pandelsministerium unterm 29. November 
allen Behörden und Schulen übersandte Merkblatt. Es lautet: 
Deutschland steht gegen eine Welt von Feinden, die es 
vernichten wollen. Es wird ihnen nicht gelingen, unsere herrlichen 
Truppen niederzuringen, aber sie wollen uns wie eine 
belagerte Festung aushungern. Auch das wird ihnen nicht 
glücken, denn wir haben genug Brotkorn im Lande, um unsere Be¬ 
völkerung bis zur nächsten Ernte zu ernähren. Nur darf nicht ver¬ 
geudet und die Brotfrucht nicht an das Vieh verfüttert werden. 
paltet darum Haus mit dem Brot, damit die poffnungen 
unserer Feinde zuschanden werden. 
Seid ehrerbietig gegen das tägliche Brot, dann werdet Ihr 
es immer haben, mag der Krieg noch so lange dauern. Erzieht dazu 
auch Eure Kinder. 
Verachtet kein Stück Brot, weil es nicht mehr friscb ist. Schneidet 
kein Stück Brot mehr ab, als Ihr essen wollt. Denkt immer an 
unsere Soldaten im Felde, die oft auf vorgeschobenen 
Posten glücklich wären, wenn sie das Brot hätten, das 
Ihr verschwendet. 
Eßt Kriegsbrot; es ist durch den Buchstaben K kenntlich. Es sättigt 
und nährt ebensogut wie anderes, wenn alle es essen, brauchen wir 
nicht in Sorge zu sein, ob wir immer Brot haben werden. 
wer die Kartoffel erst schält und dann kocht, vergeudet viel. Kocht 
darum die Kartoffeln in der Schale, Ihr spart dadurch. 
Abfälle von Kartoffeln, Fleisch, Gemüse, die Ihr nicht verwerten 
könnt, werft nicht fort, sondern sammelt sie als Futter für das 
Vieh, sie werden gern von den Landwirten geholt werden. 
Der Besprechung dieser Aufforderung folgt die ausführliche Begründung 
unter Benutzung der Stoffe, Zahlen und Gedankenzusammenhänge, wie
	        
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