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Die Balkanhalbinsel mit Rumänien.
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ä. Die Bewohner Italiens. Die Italiener sind geweckt, haben ein heiteres Gemüt
und Sinn für Musik, Bildhauer- und Malerkunst. Unsere Maler und Bildhauer reisen
heute noch nach Italien, uni die schönen Werke aus alter und neuer Zeit zu studieren.
Eine gewisse dichterische Anlage ist Besitztum des ganzen Volkes. Im Essen und Trinken
sind die Italiener mäßig; Pflanzenkost ziehen sie der Fleischspeise vor. Ein tägliches
Nahrungsmittel ist die Polenta, ein Brei aus Maisgrütze und Milch. Beliebt sind die
Makkaroni (Nudeln). Auch die Maronen (Früchte der edlen Kastanie) werden gern
gegessen. Das warme Klima, der schöne blaue Himmel und der heitere Sonnenschein
locken die Bewohner hinaus, weshalb viele Handwerker und Geschäftsleute ihre Arbeiten
auf der Straße, vor ihren Häusern, abmachen. Das Haus dient diesen fast nur zur
Schlafstätte und läßt viel an Reinlichkeit zu wünschen übrig. Das Volk ist leidenschaftlich und
greift schnell zu Messer und Dolch. Mord aus Rache ist namentlich in Süditalien nicht
selten. Die Bewohner bekennen sich fast sämtlich zur römisch-kathol. Kirche. Die Volks¬
bildung liegt danieder. Im Mittelalter war der Handel Italiens bedeutend; aber nach
der Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien nahm derselbe eine andere
Richtung an. Seitdem aber die Alpen immer mehr von Tunnels durchbohrt werden
und der Sues-Kanal angelegt worden ist, hebt sich derselbe wieder zusehends.
6. Städte. 1) im nördlichen Italien. Mailand, 500000 E., Mittelpunkt
der lombardischen Seidenindustrie. Turin, 330000 E., eine der schönsten Städte Italiens.
Venedig, auf vielen Inseln der Lagunen erbaut; Kanüle vertreten die Stelle der
Straßen; nur schmale Fußwege ziehen sich an den Häusern dahin. Der Verkehr wird
durch Gondeln bewirkt. Verona und Mantua, sehr starke Festungen. Cremöna,
Geigen. Pavia spawiah einst Sitz der Longobardenkönige. Al es sà nd ria, sehr starke
Festung. Bologna (bolönjaj, im Mittelalter weltberühmte Universität. Ravenna,
ursprünglich auf Lagunen-Jnseln erbaut, wie Venedig, jetzt über 1 Stunde vom Strande
entfernt. Genua, 230000 E., der größte Handelshafen Italiens.
2) Städte der Halbinsel. Rom, 460000 E., Hptst., Sitz des Papstes, reich an
geschichtlichen Erinnerungen, an Bauwerken und Kunstschätzen alter und neuer Zeit. Der
Papst residiert im Vatikan, dicht bei der Peterskirche, der größten Kirche der Christen¬
heit. Florenz, 200000 E., reich an herrlichen Palästen und Kunstschätzcn, Fabriken in
Seide und Strohhutflechtereien. Livorno, Handel. Carrara, Marmorbrüche. Neapel,
über 72 Mill. E., die volkreichste Stadt Italiens; Handel. Brindisi, Überfahrt nach
dem Suès-Kanal. Tarent, am Meerbusen gleichen Namens.
f. Die Iuseln. Sizilien, gebirgig, Ätna. Palermo (310000 E.), Messina,
Catania sind die bedeutendsten Orte Siziliens. An der Nordküste liegen die Liparischen
Inseln; eine derselben, Ström boli, trägt einen ununterbrochen tätigen Vulkan. —
Sardinien mit der Hptst. Cagliari skàljaris. Elba mit reichen Eisengruben; Aufent¬
haltsort Napoleons I. 1814—1815. Die Inselgruppe vou Malta, meist Kalksteinselsen,
durch Erde, die man aus Sizilien geholt hat, für den Anbau von Getreide, Wein, Orangen
hergerichtet, gehört den Engländern. Stark befestigt.
Aufgaben. 1. Womit hat die Halbinsrl in ihrer Gestalt Ähnlichkeit? 2. Gib die
politischen Grenzen Italiens an! 3. Weshalb stnd die linken Nebenflüsse des po auch
im heißen Sommer wasserreich, während die rechten zu dieser Veit arm an Wasser stnd?
4. Vergleiche die Lombardei mit den Niederlanden ! 5. Rechtfertige die Bedeutung der
Festungen Verona und Mantua aus der Lage derselben! 6, Welches ist der bequemste
Weg von Mailand nach Lyon, von Turin nach Lern, von Verona nach München?
7. Inwiefern ist Italiens Lage für den Handel günstig? 8. Wie wirkt die Natur auf
die Italiener ein? 9. Welche Städte Italiens liegen an Flüssen, welche am Meere?
10. Italien und die Skandinav. Halbinsel stnd miteinander zu vergleichen.
ß 77. Aie Walkan-Katbirrsel mit Wumämen (etwa so groß wie
das Deutsche Reich, gegen 22 Mill. E.). a. Das Land. Die Balkan-
Halbinsel ist eine Doppelhalbinsel, da das Meer (Meerbusen von Päträ
und Korinth) die Halbinsel Morèa oder den Peloponnes fast ganz abschneidet.