Object: Grundzüge der Geographie für Mittelschulen sowie zum Selbstunterricht

I. Mitteleuropa 
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nur wenig über die Gesamtfläche emporragen. Sein höchster Gipfel ist der 
Geiersberg. 600m hoch. — Der Reichtum des Spessart besteht indessen 
Wäldern; sie enthalten die schönsten Eichen Deutschlands und liesern den 
Niederländern vorzügliches Schiffsbauholz. — Die Holzindustrie ist die Haupt- 
beschästigung der Bewohner des Spessart. 
Der Wasgau'). Er beginnt an der Lücke von Belsort (belför), 
welche auch die burgundische Pforte heißt, und endigt im N. an der 
Queich, einem Nebenflusse des Rheins. — Seine höchsten Punkte liegen 
wie im Schwarzwald in der südlichen Hälfte, so das El süsser Belchen 
(1250m) und das Sulzer Belchen (1450m). — Der Abfall des 
Gebirges ist steil gegen die Rheinebene, sanft nach der Hochfläche von Loth- 
ringen. — Den Fuß des Abhanges bedecken herrliche Weinpflanzungen, 
höher hinauf folgen prächtige Saaten, und die höchsten Regionen nehmen 
Laubwälder ein. — Unter den Pässen ist bemerkenswert der nur 360 m 
hohe Zaberer Steig; er bildet die bequemste Verbindung zwischen Elsaß 
und Lothringen und ist darum von jeher einer der Hauptübergänge von 
Frankreich nach Deutschland; jetzt durchzieht ihn ein Kanal und die nach 
Paris führende Eisenbahn. - 
Die Fortsetzung des Wasganes gegen N. bildet die Hart; an ihrem 
Ostabhange breitet sich die weinreiche, malerische Vorderpfalz aus. 
Weiter nördlich überragt der Donnersberg (700m) ein an Steinkohlen 
reiches Bergland. 
Anmerkung Eine Vergleichung des Schwarzwaldes und des Wasgaus ergibt 
folgende Ähnlichkeiten: 1. Beide ziehen von S. nach N.; 2. beide haben ihre höchsten 
Gipfel im S.; 3. beide zeigen ähnlich abgerundete Kuppen; 4. beide fallen schroff 
zur Rheinebene ab, sanft nach außen zu den Terrassen des Neckar- und Mosel- 
thales; 5. beide setzen sich in niedrigen Höhenzügen nach N. fort. 
II. Das schwäbisch-fränkische Stufenland. Dasselbe umfaßt 
einerseits das Gebiet des oberen und mittleren Mains, d. i. die 
Landschaft Franken, andererseits das Gebiet des oberen und mittleren 
Neckars, d.i. die Landschaft S chw ab en. Begrenzt wird dasselbe im W. 
vom Spessart, Odenwald, Schwarzwald, im S. und O. vom 
deutschen Jura, im NO. und N. vom Fichtelgebirge, dem Thürin- 
gerwald und der Rhön. 
1. Grenzgebirge. Über Spessart, Odenwald uud Schwarz- 
wald siehe S. 42. 
Der deutsche Jura. Derselbe beginnt bei der Rheinspalte von 
Schaffhausen und zieht bis zur Wörnitz als schwäbischer Jura, und 
von der Wörnitz bis zum oberen Main als fränkischer Jura. 
a) Der schwäbische Jura. Er ist ein 600—700m hohes Kalkstein- 
Plateau. (aein Anstieg von der Donau her ist so allmählich, daß man 
des Gebirges kaum gewahr wird; dagegen ist der Abfall nach NW. zu 
i) Lateinisch Vösegus (wösegns), woraus das ganz verkehrte Wort „Bogesen" wurde.
	        
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