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Großartig wurden die bildenden Künste durch Perikies
gefördert, der die Ausschmückung Athens mit monumentalen
Kunstwerken als eine seiner staatsmännischen Aufgaben ansah.
Bereits Cimon hatte manches für die Künste getan. Er hatte
Polygnotos aus Thasos, den Begründer der geschichtlichen
Malerei, nach Athen berufen, dessen Gemälde in der Markthalle
(gtocc itoLKilr]) in Athen die Amazonenschlacht, die Zerstörung
Ilions, die Marathonschlacht verherrlichten. Er übernahm auch
die innere Ausschmückung des von Cimon gegründeten Theseion
und des Tempels der Dioskuren. Perikies berief die ersten Künstler
Athens zur Mitwirkung. So den Bildhauer Phidias (Pheidias), Sohn
des Charmides aus Athen, Schüler des Ageladas von Argos (aus
dessen Schule auch Myron aus Eleutherä und Polykleitos aus
Sikyon hervorgegangen sind), und die Baumeister Iktinos,
Mnesikles, Kalükrates, Hippodamos. Mit ihrer Hilfe stellte er in
ganz Attika die verwüsteten Heiligtümer wieder her, wie den Tempel
der Athene auf Sunion, der Nemesis in Rhamnus bei Marathon, den
großen Kultustempel für die Mysterien in Eleusis, erweiterte im
Piräus die Hafenanlagen und legte Magazine, Verkehrshallen,
Amtsgebäude u. dgl. an. Vor allem suchte er die Stadt selbst
durch herrliche Bauwerke zu schmücken. So entstanden zu dieser
Zeit das zu musikalischen Aufführungen bestimmte Odeion, um
445 vollendet, die Propyläen (Eingangstor zur Akropolis), von
Mnesikles 437—432 erbaut, das Erechtheion in ionischem, der
zu Pestzügen und zur Aufbewahrung des Staatsschatzes bestimmte
Parthenon in dorischem Stil, der 438 von Cimon begonnen, nach
erweitertem Plane durch die Architekten Iktinos und Kallikrates
vollendet und von Phidias und seinen Schülern mit Skulpturen
geschmückt wurde. Die Reliefs vom Pries der Cella und die
Skulpturen der Giebelfelder sind im Britischen Museum.
Als Hauptwerke des Phidias galten dem Altertum das gold-
elfenbeinerne Zeusbild zu Olympia (um 450) und die goldelfen-
beineme Statue der Athene Parthenos im Parthenon (438); Gegen¬
stück zum Zeusbild war das goldelfenbeinerne Herabild des
Polykleitos zu Argos (um 400). Wer der Schöpfer des Erzkolosses
der Athene Promachos zwischen Propyläen und Parthenon ge¬
wesen, war schon den Alten nicht genau bekannt; neben Phidias
nannten sie den Praxiteles.
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