— 83 — 
Großartig wurden die bildenden Künste durch Perikies 
gefördert, der die Ausschmückung Athens mit monumentalen 
Kunstwerken als eine seiner staatsmännischen Aufgaben ansah. 
Bereits Cimon hatte manches für die Künste getan. Er hatte 
Polygnotos aus Thasos, den Begründer der geschichtlichen 
Malerei, nach Athen berufen, dessen Gemälde in der Markthalle 
(gtocc itoLKilr]) in Athen die Amazonenschlacht, die Zerstörung 
Ilions, die Marathonschlacht verherrlichten. Er übernahm auch 
die innere Ausschmückung des von Cimon gegründeten Theseion 
und des Tempels der Dioskuren. Perikies berief die ersten Künstler 
Athens zur Mitwirkung. So den Bildhauer Phidias (Pheidias), Sohn 
des Charmides aus Athen, Schüler des Ageladas von Argos (aus 
dessen Schule auch Myron aus Eleutherä und Polykleitos aus 
Sikyon hervorgegangen sind), und die Baumeister Iktinos, 
Mnesikles, Kalükrates, Hippodamos. Mit ihrer Hilfe stellte er in 
ganz Attika die verwüsteten Heiligtümer wieder her, wie den Tempel 
der Athene auf Sunion, der Nemesis in Rhamnus bei Marathon, den 
großen Kultustempel für die Mysterien in Eleusis, erweiterte im 
Piräus die Hafenanlagen und legte Magazine, Verkehrshallen, 
Amtsgebäude u. dgl. an. Vor allem suchte er die Stadt selbst 
durch herrliche Bauwerke zu schmücken. So entstanden zu dieser 
Zeit das zu musikalischen Aufführungen bestimmte Odeion, um 
445 vollendet, die Propyläen (Eingangstor zur Akropolis), von 
Mnesikles 437—432 erbaut, das Erechtheion in ionischem, der 
zu Pestzügen und zur Aufbewahrung des Staatsschatzes bestimmte 
Parthenon in dorischem Stil, der 438 von Cimon begonnen, nach 
erweitertem Plane durch die Architekten Iktinos und Kallikrates 
vollendet und von Phidias und seinen Schülern mit Skulpturen 
geschmückt wurde. Die Reliefs vom Pries der Cella und die 
Skulpturen der Giebelfelder sind im Britischen Museum. 
Als Hauptwerke des Phidias galten dem Altertum das gold- 
elfenbeinerne Zeusbild zu Olympia (um 450) und die goldelfen- 
beineme Statue der Athene Parthenos im Parthenon (438); Gegen¬ 
stück zum Zeusbild war das goldelfenbeinerne Herabild des 
Polykleitos zu Argos (um 400). Wer der Schöpfer des Erzkolosses 
der Athene Promachos zwischen Propyläen und Parthenon ge¬ 
wesen, war schon den Alten nicht genau bekannt; neben Phidias 
nannten sie den Praxiteles. 
6*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.