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wurde nach fiebenmonatiger Belagerung gänzlich zerstört; denn wer sich
dem Mazedonier entgegensetzte, den zerschmetterte er. Jerusalem
öffnete ihm freiwillig die Tore. Da zog der König in den Tempel
und opferte dem Jahve nach den Vorschriften des Hohenpriesters. Von
den Tempelschätzen rührte er nichts an, ja er erließ sogar den Juden
eine hohe Steuer. Weiter ging's nach Ägypten. Dort hatte er
leichtes Spiel. Die Ägypter hatten den Persern stets nur widerwillig
gehorcht. Ihnen galt Alexander als Erlöser von hartem Joche; ja,
als ihn das Orakel des Gottes A'mmon-Ra auf der Oase Siwah
für den Sohn des Gottes erklärte, sahen sie in ihm ihren rechtmäßigen
Herrn. Unsterblich für Ägypten ist sein Name durch die Gründung
Alexandrias geworden, das die Einführung der griechischen Bildung
vermitteln sollte. Von seiner Entstehung an bis zum heutigen Tage ist
es die bedeutendste Seestadt des Landes geblieben.
b) Eroberung des Binnenlandes. So waren alle Küsten
des Perserreiches am Mittelmeer im Besitze Alexanders, und die ge-
fährliche persische Flotte löste sich auf. Jetzt konnte der Stoß in das
Herz des Perserreiches erfolgen. Bei Gaugamela erlag 331 das
Perserheer. Die Residenzen des Großkönigs, Süsa und Perfepolis,
fielen mit Hunderten vou Millionen in die Hände Alexanders. Mit
eigener Hand zündete er das Nationalheiligtum der Perser, die'Königs¬
burg z u Persepolis, an; das war die Rache für die Zerstörung
griechischer Tempel. Der unglückliche König Darius wurde, auf der
Flucht von einem ungetreuen Statthalter ermordert. Alexander ruhte
nicht eher, als bis er diesen dafür mit dem Tode bestrafen konnte.
4. Sicherung der Grenzen des Reiches; Zug nach Indien.
So war das Perserreich erobert. Es galt noch, die Grenzen zu
sichern. Alexander tat alles, was er unternahm, gründlich. Ver¬
schiedene Völkerschaften, die den Persern nie recht gehorcht hatten,
wurden unterworfen. An wichtigen Stellen entstanden griechisch-
mazedonische Städte, die Alexanders Namen trugen. Sie sollten
diese Völker in Gehorsam halten, zugleich aber auch dem Verkehr dienen;
denn Alexander wollte nicht bloß Eroberer sein, sondern wollte
auch die griechische Bildung verbreiten. Weil die Inder
die ihnen benachbarten Gebiete des Perserreiches oft beunruhigt hatten,
unternahm er auch einen Zng gegen sie und eroberte große Länder-
strecken. Schließlich aber weigerten sich die Soldaten weiterzuziehen.
So mußte er denn zurückkehren.
5. Ordnung des Reiches. Babylon sollte die Hauptstadt
des gewaltigen Reiches werden. Von hier aus leitete Alexander die
Neuordnung desselben. Sein Ziel war die Verschmelzung der
Mazedonier und der Griechen mit den Unterworfenen, doch
so, daß die griechische Bildung obenauf bliebe. Zu diesem
Zwecke verheiratete er viele seiner Offiziere und Soldaten mit Perser-