Full text: Lesebuch für die Mittelstufe der evangelischen Volksschulen des Herzogtums Oldenburg

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was über der Erde wächst, und mein, was darunter ist.“ „Mir 
auch recht“, antwortete das Bäuerlein. 
Als aber die Zeit zur Aussaat kam, säte das Bäuerlein nicht 
wieder Rüben, sondern Weizen. Die Frucht ward reif, das 
Bäuerlein ging auf den Acker und schnitt die vollen Halme bis zur 
Erde ab. Als der Teufel kam, fand er nichts als die Stoppeln 
und fuhr wütend in eine Felsenschlucht hinab. 
„So muß man die Füchse prellen,“ sprach das Bäuerlein, ging 
hin und holte sich den Schatz. Brüder Grimm. 
150. Vom Schlaraffenlande. 
Kommt, wir wollen uns 
begeben 
jetzo ins Schlaraffenland! 
Seht, da ist ein fröhlich Leben 
und das Trauern unbekannt! 
Seht, da lätt sich's billis zechen 
und umsonst recht lustig sein: 
Milch und Honig fliebt in 
Bächen, 
aus den Felsen fliebt der Wein. 
J. 
3. Und von Kuchen, Butter- 
wecken 
Sind die Zweige voll und schwer; 
Feigen wachsen in den Hecken, 
Ananas im Busch umher. 
Keiner darf sich müh'n und 
bücken, 
alles stellt von selbst sich ein. 
O, wie ist es zum Entzücken! 
Ei, wer möchte dort nicht sein? 
2. Alle Speisen gut geraten, 
und das Finden fällt nichi 
schwer, 
Güns' und Enten gehn gebraten 
überall im Land umher. 
Mit dem Messer auf dem Rücken 
läuft gebraten jedes Schwein. 
O, wie ist es zum Entzücken! 
Ei, wer möchte dort nicht sein? 
4. Und die Straßen allerorten. 
jeder Weg und jede Bahn 
sind gebaut aus Zuckertorten 
und Bonbons und Marzipan- 
Und von Brezeln sind die 
Brücken 
anfgeführt gar hübsch und fein. 
wie ist es zum Entzücken! 
wer möchte dort nicht sein? 
5. Ja, das mag ein schönes 
Leben 
und ein herrlich Ländchen sein! 
Mancher hat sich hinbegeben, 
aber keiner kam hinein. 
Ja, und habt ihr keine Flügel, 
nie gelangt ihr bis ans Tor; 
denn es liegt ein breiter Hügel 
ßanz von Pflaumenmus davor. 
Heinrich Hoffmann von 
Fallersleben.
	        
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