— 145 —
übernahm. Dieser vereinigte sich bald mit den Franzosen,
welche schon 1545 unter (Sonde; und Tnrenne bie Bayern be¬
sagt hatten, zu einem Einfalle in Bayern.
Unterbessen würbe bie Lage bes Kaisers immer bebenklicher.
©in Verbünbeter nach bem mtbereit trat vom Kampfplatze ab,
zrlnächst Brandenburg, welches im Jahre 1641 mit beit Schwe¬
den einen Waffenstillstanb schloß. Im Jahre 1645 würbe das
hartbedrängte Dänemark zu einem Frieden mit Schweden ge¬
zwungen, unb nur wenige Wochen später ging auch ber Kur¬
fürst von Sachsen, bessen Lanb ganz verwüstet unb verarmt
nmr, einen Wciffcnftillftaitb ein. Durch bie Noth gebrnngen
legte selbst ber älteste Verbünbete bes Kaisers, ber Kurfürst vou
Bayern, bie Waffen ltieber; und ber Kaiser stand jetzt allein
einem überlegenen Feinde gegenüber. Und doch zagte er nicht.
^lbst stellte sich, da sein Felbherr Gallas eben gestorben
war, an bie Spitze bes Heeres unb hemmte bie Fortschritte ber
Schweben. Balb ließ auch ber Kurfürst von Bayern seine
Truppen wieber zu ben Kaiserlichen stoßen, anch ber Fürst von
Siebenbürgen würbe wieder für den Kaiser gewonnen; und
prange! mußte sich aus Böhmen nach den Nheingegenden zu
rückziehen. Dort vereinigte er sich mit dem berühmten franzö¬
sische» General Turenne, und beide zogen unter schrecklichen
erwüstungen durch das unglückliche Bayern, während der
schwedische General Königsmark bie Kleinseite von Prag
urch Berrath und Ueberraschung am 25. Juli 1648 eroberte.
Hon war das ganze schwedische Heer im Anzuge, um ben
?wch übrigen Theil ber Stabt zu erstürmen; ba enblich, nach
w vieljährigen, so namenlosen Leiben und Dranglosen, erscholl
Mötzlich tute eine Stimme vom Himmel der Ruf — Friede!
P^ag hatte ber unselige Krieg begonnen, in Prag erlosch
^uch die verheerenbe Flamme.
38. Der westfälische Friede -(1648).
Schon im Jahre 1641 waren bie beibett westfälischen
** te Münster unb Osnabrück zu den Orten ausersehen,
Wettgrsch. in. 22. Stuft. 10