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Polen selbst an, das feiibem fortwährend der Tummelplatz
kriegerischer Einfälle blieb.
Unterdessen wurde der Same des Christenthums an der
Küste von Liefland ausgestreuet. Bremer Kaufleute, durch
Sturm an dieselbe verschlagen, stifteten Bekanntschaft mit den
wilden Bewohnern, baueten sich zu Jxküll an (1158), riefen
Prediger in's Land und errichteten ein Bisthum, dessen Sitz
später (1200) nach dem von ihnen gegründeten Riga an der
Mündung der Düna verlegt wurde. Schon im Jahre 1201
wurde hier von dem Bischöfe Albert der Orden der Schwert¬
brüder gestiftet zur Behauptung der Herrschaft und zur Be¬
festigung des Christenthums; und Liefland, Esthland, Kurland
Und Semgallen wurden von demselben unterworfen.
Diesen neu emporblühenden Orden riefen die hartbedräng-
ten Polen im Jahre 1215 zu Hülfe; aber die Macht desselben
brach sich an dem wilden Ungestüme der heidnischen Preußen.
Aufs Aeußerste gebracht rief endlich, 1230, der Herzog Kon-
rad von Massovien den deutschen Orden herüber, welcher
seit dem Verluste von Palästina zu Venedig seinen Sitz hatte.
Diesem schenkte der Kaiser Friedrich II. und Papst Gregor IX.
6anz Preußen, um in demselben das Christenthum auszubreiten.
Mehr als ein halbes Jahrhundert stritten die herübergekomme¬
nen Ritter für ihre und des Evangeliums Herrschaft. Schlacht
reihete sich an Schlacht. Das Blut floß in Strömen. Endlich
Unterlag Preußen in dem großen Vertilgungskampfe (1283).
56. Preußen unter dem deutschen Orden (1283-1525).
Mit väterlicher Milde uud Fürsorge herrschte fortan der
putsche Orden, welcher auch die Schwertbrüder mit sich ver¬
billigte, das eroberte Land. Das Christenthum gewann einen
festen Boden; neue Städte wurden gegründet, deutsche Koloni¬
en herübergernfen, und mit den eingewanderten Deutschen kam
Glich deutsche Sitte und Verfassung in die neugebauten Städte.