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5. Tischgebet.
Aller Angen warten auf dich, Herr, und du gibst ihnen ihre Speise
\\x seiner Zeit. Dn tust deine Hand auf und erfüllest alles, was lebet,
mit Wohlgefallen.
„Die Mittagssuppe ist doch gar zu mager, ich kaun sie nicht essen!"
sagte die kleine Gertrud und legte den Löffel weg.
„Nun gut," sagte die Mutter, „ich will dir dafür eine bessere Abend-
suppe vorsetzen."
Nachmittags gingen Vater und Mutter auf das Feld. Sie nahmen
Gertrud mit. Der Vater Pflügte, eggte und säte auf einem Felde. Die
Mutter pflanzte Kraut und Rüben. Gertrud mußte ihr dabei helfen. Als
es Abend wurde, gingen alle nach Hause.
Mit Ungeduld erwartete Gertrud die Abeudsuppe. Endlich dampfte
sie auf dem Tische. Gertrud kostete sie und sagte: „Das ist freilich eine
andre Suppe, die schmeckt besser!" Sie aß das volle Schüsselchen ganz aus.
Die Mutter aber lächelte und sprach: „Es ist dieselbe Suppe, die
du am Mittag stehen ließest. Jetzt schmeckt sie dir aber besser, weil du
den Nachmittag hindurch fleißig gearbeitet hast." Christoph von schmiv.
Ich kenn' zwei kleine Fensterlein in einem kleinen Haus,
draus guckt den lieben, langen Tag ein kleiner Schelm heraus.
Doch abends, wenn es dunkel wird und alles geht zur Ruh',
dann macht geschwind der kleine Schelm die Fensterladen zu.
1. Neulich waren wir bei der Großmutter. Papa wollte uns ab¬
holen. Er kam sehr spät. Ich war schon so müde, daß ich in der Sofa-
ecke schlief. Die Tür ging auf. „Jetzt komm, wir gehen nach Hause!"
sagte Mama und zog mich an der Hand. „Papa ist noch nicht da",
sagte ich, halb im Schlafe. „Er steht vor dir, du Nachtmütze!" sagte
Papa lachend.
Wir gingen auf die Straße. Sie war weiß und still. „Es ist schon
nach zehn Uhr", sagte Mama. Ich wurde wieder munter, als ich sah,
daß auf der Straße Schnee lag, und freute mich.
6. Nach der Arbeit schmeckt es gut.
8. Die Sterne.
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