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schnell die Belagerung aufheben, daß er sein Lager den Flam-
men preisgab.
^Dieser mißlungene Versuch schlug jedoch den Muth und die
Hoffnung des Kaisers nicht darnieder; denn er erwartete noch
den Anzug mehrer deutschen Fürsten, vor allen aber Heinrich
des Löwen, seines tapfersten Waffengefährten in den früheren
Feldzügen. Mehre Fürsten kamen auch, nur der Löwe nicht
Dieser hatte der alten Klagen noch nicht vergessen, die sein Haus
gegen die Hohenstaufen führte. Friedrich, dem in dieser Noth
Alles an dem Beistände des mächtigen Herzoges lag, lud ihn
zu einer Unterredung ein, und Heinrich begab sich wirklich mit
seinem Gefolge nach Chiavenna am Comer-See. Hier erinnerte
ihn der Kaiser an die vielen Beweise von Freundschaft und
Lieoe, die er ihm gegeben, an die Länder, die er ihm zugewandt
hatte, und bat und flehete, er möge ihn in diesem verhängniß-
vollen Augenblicke, wo des Vaterlandes Ehre auf dem Spiele
stehe, nicht verlassen. Umsonst! der stolze Löwe blieb ungerührt.
Zuletzt warf sich ihm der Kaiser sogar zu Füßen und umfaßte
flehend die Kniee des Unerbittlichen. Auch diese Demüthigung
beugte des Stolzen Sinn nicht. Da nahete sich dem Kaiser
würdevoll seine Gattin und sprach: „Lieber Herr, stehe auf!
Gott wird dir Hülfe leisten, wenn du einst dieses Tages und
dieses Hochmuthes gedenkest." Und der Kaiser erhob sich, Hein-
rich aber ritt trotzig nach Deutschland zurück.
Unterdessen kamen die Lombarden mit einem gewaltigen
Heere von Mailand herangezogen. In ihrer Mitte führten sie
das Heiligthum der Stadt, Carroccio genannt. Dieses war
ein rother Wagen, von welchem sich ein eiserner Baum mit
eisernen Blättern erhob. Auf der Spitze des Baumes stand ein
großes Kreuz, auf dessen Vorderseite der segnende Ambrosius,
Mailands Schutzheiliger, abgebildet war. Eine auserlesene
Schar von neunhundert Bürgern hatte es übernommen, diesen
Heerwagen der fotctdt zu vertheidigen. So zogen sie, ihren
Schutzheiligen in der Mitte, muthig zum Kampfe aus. Bei