Tretos — Tribuni plebis.
Tretos, T^?jros, TqtjtSv, Bergzug südl. von
Nemea und Kleonai, „der durchlöcherte" genannt
von den vielen Höhlen, in deren einer der neme-
ische Löwe sich aufgehalten haben soll. Hesiod.
theog. 331. Biod. Sic. 4, 11.
Treviri, Treveri, Tqj]ovlqol, tapferes Volk in
Gallia Belgica, besonders ausgezeichnet durch seine
treffliche Reiterei, die für die tapferste und beste
in ganz Gallien galt. Sie wohnten zwischen den
Mediomatrikern, den Remern und dem Rhenus.
Mit deu Germanen lebten sie im steten Kampfe.
Caes. b. g. 1, 37. 2, 24. 3, 11. 8, 25. lt. ö. Tac.
hist. 4, 37. Nach Taeitus {hist. 5, 19.) standen
sie unter einem Senat von 113 Mitgliedern und
waren mit den Römern verbündet. Tac. ann. 1,
63. — Die umwohnenden Segni, Condrusi und
Ebnrones waren ihre Schutzverwandten. Caes. b.
g. 6, 32. 4, 6. Ihre Hauptstadt war Angnsta
Trevirorum, später eine befestigte römische Co-
tonie und reiche Handelsstadt, an der Mofella
{Tac. hist. 4, (32. 72.); j. Trier mit vielen Denk¬
mälern und Alterthümern.
Triakaden f. ’Evapoxlu.
Triarii s. Aeies und Legio.
Triarius, Ga ins, war unter Lncnll im mi-
thridatischen Kriege Legat, eroberte im I. 73
Apameia, schlug 68 den politischen König bei Ko-
mätta in Kappadokien, wurde aber int I. 67 bei
Zela von demselben besiegt. Caes. b. Alex. 72.
Bio Cass. 35, 10. 12.
Triballi, TQißaUoi, mächtiges thrakisches Volk
in Untermösten (dem heutigen Serbien und einem
Theile Bulgariens), von den östlich wohnenden Tre-
res durch deu Diskos (j. Jsker) geschieden. Thue. 2,
96. Sie widerstanden mit Ersolg den Odryfen,
ja auf einem Streifzuge drangen sie bis an die
Küste vor und verwüsteten Abdera, 376 v. C.
Thue. 4, 101. Alexander von Makedonien unter¬
nahm einen Zug gegen sie, da sie sich zu empören
im Begriff waren. Später waren sie unbedeutend
und unmächtig. Strab. 5, 301. 305. 317 f.
Tribo(c)ci, -668) TgtßoxHoi, germanische Völker¬
schaft aus dem linken Rheinufer, in der Gegend
des heutigen Straßburg, nahmen an dem Zuge
des Ariovist Theil. Caes. b. g. 1, 54. 4, 10.
Tyißatv st Kleidung, 1.
Triboniänus, geboren in der pamphylischeu
Stadt Side, war dem Justittiau bei der Samm¬
lung der Gesetze behilflich und selbst Verfasser
zahlreicher Schriften in verschiedenen Zweigen der
Literatur. Er stand im Rufe eines gemeinen
Schmeichlers und eines habsüchtigen Menschen.
Sein Tod fällt ins Jahr 546 n. C.
Tribunal, die viereckige Erhöhung von Stein,
Erde oder Holz (Snggestus), aus welcher der
richtende Magistratus seinen Platz hatte. Neben
der sella curulis desselben standen die subsellia
der Assessoren, vielleicht ebendort die der Richter;
doch können sie auch zur ebenen Erde in der
Nähe der Plätze der Parteien gewesen sein. In
Rom war ursprünglich nur Ein Tribunal, ans
dem Eomitium, welche Zahl vermehrt wurde,
als mehrere Prätoren gleichzeitig Gericht hielten.
Alle aber standen aus dem Forum und unter
freiem Himmel, bis mau die Sitzungen bei un¬
günstigem Wetter in die Basiliken und Gerichts¬
säle verlegte. — Siehe auch Castra, 3.
Tribüni, eigentlich Tribusvorsteher, wofür man
1183
später curator tribus sagte. Der Name tribunus
aber wurde auf andere Beamte übertragen (f.
Tribunus cele rum, militum, Tribuni
plebis), und in der Kaiserzeit aus sehr verschie¬
denartige Beamte, z. B. bei Eollegien, tr. t'abri-
carnm, Aussetzer der kaiserlichen Waffenfabriken,
tr. fori suarii, notariorum, stab ul i (Oberstall¬
meister) it. s. w. — Die eigentlichen Tribusvor¬
steher halfen bei dem Census, bei Aushebung zum
Kriegsdienst, bei Stenervertheiluug und anderen
administrativen Angelegenheiten.
Tribuni aerarii (Sing. trib. aerarius) hießen
vor Alters diejenigen der eben genannten Tribus¬
vorsteher, welche das Tributmu zu erheben hatten,
aus welchem sie daraus den Soldaten das Sti¬
pendium auszahlten. Es mochten regelmäßig die
wohlhabendsten unter ihren Collegen sein. Als die
civile Soldauszahlung durch die militärische, von
den Quästoren zu bewirkende verdrängt worden
war, dauerten die trib. aerarii zwar fort, aber
in einem uns dunkeln Verhältniß. Vielleicht waren
sie den Quästoren als Intendanten beigegeben
uni) folgten betn Heere. Von der lex Aurelia,
70 v. C., bis zu bet" lex Iulia, 46 v. C., bildeten
die Aerctrtribunen eine dritte Richterdecurie, in¬
dem sie die Plebejer vertraten (f. Iudex). Nach
Julius Eäfar hörten sie auf, da sie feine Bedeu¬
tung mehr hatten.
Tribunus eelerum, der Befehlshaber des
Reitercorps, welcher dem Könige ebenso zur Seite
stand uud denselben vertrat, wie später der ma-
gister equitum bei dem Dictator. Jeder beklei¬
dete das Amt bis zu dem Tode des Königs, denn
der Nachfolger wählte sich wieder einen andern
trib. cel. Mit betn Königthum hörte dieses Amt
ans und wurde erst von Augnstns für religiöse
Zwecke wieber erneuert.
Tribunus militum s. Dux, 2.
Tribuni militum eonsuläri potestäte. Drei
Militärtribunen mit Eousulargewalt (abgesehen
von ber Censur, welche bavon getrennt würbe, s.
Censor) würben auf bas Drängen ber Plebs
nach Theilnahme am Coitfnlat 44i v. C. statt ber
Konsuln eingeführt, zu welchem Amte auch Ple¬
bejer wählbar feilt sollten. Seitdem würben bis
ans bie leges Liciniae Sestiae öfter Tribunen
gewählt, unb zwar 3, 4, 6, ja sogar 8, welche
Verschiedenheit der Zahl sich theils dadurch erklärt,
baß bei 8 bie beibeu Censoren mit inbegriffen
waren, theils baburch, baß mau in Rücksicht aus
die Zeitverhältnisse die Zahl einige Male ver¬
mehrte. Jav. 4, 6. b, l. Die Gewalt derselben,
ihre Wahl, Amtsantritt und Niederlegung war
ganz dem Konsulat confortn; boch konnten sie nicht
triumphiren.
Tribuni plebis. Zum Schutze ber Plebejer t
gegen bie Bedrückungen ber Patricier unb ber
Confnln würbe biefes Amt 494 v. C. bett Plebe¬
jern von bett Patriciern nach ber 1. Secession
zugestanben; vgl. Leges sacratae. Ansangs
waren 2 ober 5 Volkstribunen (Liv. 2, 33. 58.
Cic. r. p. 2, 34.), bereit Zahl 457 v. E. auf 10
erhöht würbe {Liv. 3, 30.); boch machten bie Pa¬
tricier bei ihrer Zustimmung bie Bedingung, daß
nicht dieselben wieder gewählt werden sollten.
Obwol die Aintsbefngniffe der Volkstribunen an¬
fangs nur gering waren, so gelang es ihnen doch
bald, dieselben zu stärken und zu vermehren, bet