Full text: Geschichte des Mittelalters (Theil 2)

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unb seine Heiligen in ber Mitte, allmälig zu neuen Dörfern 
unb ©täbten. Wie Leuchttürme ragten bie Bisthümer hervor, 
unb selbst bie Orte, tn welchen biese anfänglich errichtet wur¬ 
den^ waren keine eigentlichen Städte, wurden es aber burch bie 
Errichtung ber Bisthümer in denselben. So trieb bas Christen¬ 
tum in Deutschland überall bie herrlichsten Vlüthen, so baß 
nach unb nach das ganze Land in einen christlichen Staat um¬ 
gewandelt würbe. Weil aber bie neue Lehre zu beneit, welche 
einsam in entlegenen Heiben wohnten, nicht so früh gebracht 
werben konnte, unb biese deshalb noch lange ber Abgötterei er- 
geben blieben, so nannte man hiervon alle Nichtchristen Heiben. 
3um Unterhalte ber Geistlichen stiftete man bie Abgabe bes 
Sehnten von ben gelbem, zur Verherrlichung des Gottesdienstes 
freiwillige Opfergaben. Denn weil damals bas Gelb noch selten 
nmr, so zahlte man lieber mit Erzeugnissen bes Laubes unb 
mit Grundstücken, bie später einen weit höheren Werth erhielten. 
Unb was Einer zu frommen Stiftungen hingab, glaubte er nicht 
sterblichen Menschen zu geben, fonbern Gott selbst unb den Hei¬ 
ligen Gottes. Es schien ihm nur Darlehn zu sein sür Zins 
ewiger Freuben nach dem Tobe. Auf diese Weise sind Kirchen 
und Klöster nach unb nach reich geworben an Lanb unb Zinsen. 
i e Arabe r. 
11. Beschreibung des Landes und seiner Bewohner. 
Während so das Christenthum bereits in ben meisten Staa¬ 
ten Europas fröhlich emporblühete unb feine fegenreichen Wir¬ 
kungen immer weiter entfaltete, wäre beinahe bie junge Pflanze 
von einem wilb anstürmenben Volke ans Osten wieber zertreten 
worden. Das waren bie Araber*). 
*) Der Nainc Araber bedeutet Abendländer, denn das sind sie 
den Asiaten. In Europa und Afrika nennt man sie mit einem Worte 
ihrer eigenen Sprache Saracenen, d. h. Morgenländer. 
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