Full text: Geschichte der neueren Zeit (Teil 3)

drangen, um den Herzog ganz entbehren zu können. Seitdem wurden 
geheime Unterhandlungen zwischen England und Frankreich eingeleitet. 
Friede zu Utrecht (1713), Rastadt und Baden (17U). — 
Im Anfange des Jahres 1712 kamen die Gesandten zur allgemeinen I 
Friedensstiftung in Utrecht zusammen. Zwar währte der Krieg noch fort, 
doch wurde unterdessen auch stets unterhandelt, bis endlich im April 
1713 zu Utrecht der Friede zwischen Frankreich und den übrigen 
Mächten, mit Ausschluß jedoch des Kaisers und des Reiches, zu stände 
kam. Philipp V. erhielt in demselben Spanien nebst Indien, aber mit 
der ausdrücklichen Bestimmung, daß die .Kronen Frankreichs und Spa- 
mens nie vereinigt würden.- England behielt das erobert^Gibraltar 
nebst der Insel Mil^rka, und Neuschottlan5^in Amerika. — Der Her¬ 
zog von Savoyen bekam Sicilien als Königreich, welches er sieben 
-^ahre später gegen Sardinien vertauschte. — Preußen gewann Dber- 
gelbem und die allgemeine Anerkennung seiner neuen Königswürde!^- 
Die H o l l>«<e^erhielten eine Reihe kleiner Festungen längs ber fran- 
göfischeix Grenze. — Das übrige ber Monarchie, nämlich bie spanischen 
JUeberlctube, Recipel, Mailanb unb Sardinen, außerdem vier früher 
spanische Seehäfen in Toscanä sollte der Kaiser Karl erhalten. 
Kaiser Karl VI. aber war mit diesen Abmachungen nicht zufrieden 
und suchte burch Fortsetzung bes Krieges ein günstigeres Ergebnis zu 
erreichen. Er schickte baher ben Prinzen Engen gegen ben französischen 
General Villars an ben Oberrhein, allein bie Truppenzahl, welche er ihm 
mitgab, war so unzureichend unb bic Bitten Eugens um Verstärkung 
blieben so fruchtlos, baß selbst bieser größte Felbherr bem Heerzuge feine 
glückliche Wenbung zu geben vermochte. So verstaub sich benn auch ber 
Kaiser zum Frieben. Er würbe geschlossen zu Rastabt, am 7. März 
1714, unb am 6. September besselben Jahres zn Baben in Aargau 
auch vom beutschen Reiche genehmigt. Karl VI. nahm ben zu Utrecht 
ihm zugesprochenen Teil der spanischen Monarchie an. Die Kurfürsten 
von Bayern und Köln würben wieber eingesetzt. 
Krieg ber Türken gegen Venebig unb ben Kaiser (1714 
bis 1718), — Gleich nach bem spanischen Erbfolgekriege wurbeTet 
Kaiser Karl VI. in einen Krieg mit ben Türken verwickelt. Diese hatten 
unter bem Vorwanbe, bie verweigerte Auslieferung gefluchteter Montene¬ 
griner zu rächen, in Wirklichkeit aber, um das im Carlowitzer Frieben
	        
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