Full text: Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen

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Chlodwigs Bekehrung ausgebreitet. Auch in den Donaugegenden 
wurde früh der Samen des Christentums ausgestreuet. Der 
heiliae Severiuus war der Apostel Nortkums, des jetzi- 
qen Oberösterreichs, südlich von der Donau mit den angrenzenden 
Teilen von Unterösterreich, Steiermark, Kärnthen, Salzburg um 
Bayern Mitten im wilden Getümmel wandernder Kriegesvölker 
erschien hier um das Jahr 454 ein Mönch, Severinns mit 
Namen, welchen Gott aus seiuer Einöde im Orient gerufen und 
den bedrängten Christen dieser Gegenden zum Schutz und Trost 
gesendet hatte. In der Gegend des heutigen Wim bauet- er für 
sich und seine Genossen ein Kloster. Dreißig Jahre lang an der 
Douau auf und ab wauderud trug er überall hin die Segnungen 
der Heilslehren, so daß selbst heidnische Könige ihn ehrten und 
bewunderten. 
Die Bekehrer der Deutschen kamen vorzüglich aus Irland 
und Angelsachsen. Hier hatte das Christentum bereits festen 
Boden gewonnen. Hier, in der stillen Heimat der Frömmigkeit 
und der Wissenschaft, erweckte Gott fromme Männer, um nach 
Deutschland zu ziehen und auch dort die Lehre des Herrn zu ver- 
kündigen. Es ist rührend zu lesen, wie diese Männer, allen Be- 
qnemlichkeiten des Lebens entsagend, mitten im kriegerischen Ge- 
wühle der Völker, still und friedlich, das Kruzifix und das Evange^ 
lium in der Hand, durch die deutschen Wälder wanderten und die 
Lehre des Gekreuzigten verkündigten; wie sie im Vertrauen auf 
Gott den höchsten Gefahren mutig entgegen gingen. Zu den er- 
sten Glaubensboten gehörten der heilige Fridolin, der den 
Alemannen und Rätiern das Evangelium Christi verkündigte und 
zuletzt auf der Rheininsel Seckingen ein Kloster errichtete; der 
heilige Columban mit seinem Schüler Gallus, dem Stifter 
des Klosters St. Gallen in der Schweiz; der heilige Rupertus 
in Salzburg. Zu den Friesen kam der heilige Willibrord, zu 
den Thüringern und den Franken der Maingegend der heilige 
Kilian. Jedoch der ausgezeichnetste aller Glaubensboten ist der 
Angelsachse Winsried, der wegen seiner vielen Verdienste um 
die Bekehrung der Deutschen vom Papste Gregor II.'den Namen 
Bonisacins, d. i. Wohlthäter, erhielt.
	        
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