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Arbeit gekostet hatten, keinen Wert mehr; denn für jedes andere
Buch mußten auch andere Tafeln sein. Da kam ein deutscher
Edelmann, Johann Gänsfleisch, aus der ritterlichen Fa-
milie Sorgenloch, der von seiner Mutter, der letzten ihres Ge-
schlechtes, den Namen Gutenberg*) annahm, und zu Maiuz
geboren war, in Straßburg auf den glücklichen Gedanken, lieber so-
gleich die einzelnen Lettern in Stäbchen auszuschneiden, mit Fä-
den zu Zeilen aneinander zu reihen, mit Öl und Lampenruß zu
schwärzen und dann abzudrucken. Auf diese Weise konnte man die
abgedruckten Lettern wieder auseinander nehmen und zu jedem
andern Drucke gebrauchen. Der erste Versuch gelang jedoch nicht
nach Wunsch, weil die hölzernen Buchstaben leicht zersprangen
Daher nahm man statt Holz erst Blei, dann noch härtere Metalle.
Im Jahre 1439 wurde auch die Presse erfunden. Doch kam zu
Straßburg noch kein gelungener Abdruck eines ganzen Werkes
stände.
Im Jahre 1445 kehrte Gutenberg nach Mainz zurück und
setzte ferne Versuche fort. Hier trat er im Jahre 1450 mit Jo¬
hann Fnst oder Faust, einem reichen Goldschmiede, und Peter
Schöffer, einem gewandten Bücherabschreiber, in Verbindung
Durch letzteren insbesondere gewann die Kunst sehr an Vollendung
indem auf seinen Rat die einzelnen Lettern nicht mehr mühsam
ausgeschnitten, sondern gegossen wurden. Auch erfand er eine
bessere Druckerschwärze aus Kienruß und Leinölfirnis. Von nun
an schritt die Kunst rasch vorwärts. Das erste Buch, welches man
druckte, war eine lateinische Bibel in drei Bänden, die wahrscheinlich
1456 vollendet wurde; dann 1457 die Psalmen, bei denen zuerst
Drucker und Jahreszahl genannt sind. Die ersten Werke setzten
alle m beispielloses Erstaunen. Denn sie hielten das Gedruckte
für Geschriebenes und konnten nicht begreifen, wie man in so
w/LV £°alnber wollen jedoch den Deutschen das Verdienst dieser Erfin-
h3n ^fim8hSÄL- f1C QCbZ ftÖftcr Zu Harlem als den Erfinder an und
mr.hr Sv ? re « femer Vaterstadt ein Denkmal gesetzt. Es ist freilich
?C Erfindung zu der nämlichen Zeit an zwei verschiedenen Orten
unabhängig von einander gemacht wurde, auf jeden Fall bleibt es aber ein
gemacht zu hab^n"^ "' Erfindung zu einem Gemeingut der Menschen
Welters Auszug, 38. Aufl. ^ g