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zu schwächen, trennte Otto II. ben fiiblicheit Teil Bayerns als selb-
stänbiges Herzogtum Kärnten ab. Als barnach ber französische
König Lothar 978 Aachen überfiel unb Lothringen besetzen wollte,
bei führte Otto II. ein stattliches bentsches Heer nach Frankreich hinein,
belagerte Paris unb zwang ben Franzofenkönig zur Verzichtleistung
auf Lothringen. In Unteritalien bngegen erlitt Otto II. im Kampfe
gegen bie bereinigten Byzantiner unb Sarazenen nach anfänglichen
Erfolgen eine schwere Nieberlage, uub balb barnach starb ber erst
28 jährige Kaiser zu Rom, wo er in einer Vorhalle bou St. Peter
beigesetzt würbe.
Jene Nieberlage ber Deutschen in Unteritalien, ber frühzeitige
Tob bes Kaisers unb bie Nachfolge seines unmünbigen, erst bierjährigen
Sohnes Ottos III. (983—1002) riefen eine arge Verwirrung im
Reiche herbor. Durch einen allgemeinen Slabenaufstanb gingen
bie beutfchen Eroberungen im Elbgebiete toieber berloren; nur bie Mark
Meißen würbe burch ihren Markgrafen Eckarb bem Reiche erhalten.
Im Reiche selbst brach wegen ber Vormunbschast für ben jungen
König Streit unb Krieg aus. Der bormalige Herzog Heinrich ber
Zänker bou Bayern, ber Oheim Ottos III., bemächtigte sich bes un-
münbigen Königs, um sich selbst bie Krone aufs Haupt zu fetzen, unb
fanb bei allen Stämmen zahlreiche Anhänger. Aber bei* Erzbifchof
Willigis bon Mainz unb ein großer Teil ber übrigen Bischöfe
nahmen sich ber königlichen Familie an, unb Heinrich ber Zänker mußte
enblich Otto III. herausgeben unb auf bie Krone berichten. Dafür
kam Bayern wieber an Heinrichs Haus, nur würbe bie bayrische
Ostmark, bas nochmalige Österreich, unter besonbem Grasen aus
dem Hause Babenberg selbständig gemacht.
Nun übernahm bie thatfräftige Kaiserin Theophano, nach ihrem
Tobe die alte Kaiserin Adelheid die Regentschaft für Otto III., der
selbst unter der Obhut der kaiserlichen Frauen heranwuchs und eine
bezügliche wissenschaftliche Bildung genoß. Dadurch wurde der Königs¬
knabe aber seiner deutschen Heimat entfremdet, die ihm bald roh und
barbarisch erschien, und fein ganzes Sinnen und Trachten war nach
Italien gerichtet. Zugleich wurde Otto III. aber auch bon dem as¬
ketischen Geist seiner Zeit ergriffen, ber sich in selbstquälerischen
Bußübungen ans den für bas Jahr 1000 berkünbeten Weltuntergang
borbereitete.
Als bann Otto III. mit 15 Jahren bie Regierung selbst übernahm,
zog er sofort nach Italien unb würbe hier wie ber angestammte Herrscher