Full text: Sagen und Geschichten aus dem Altertume (Teil 1)

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Kanalbauten wieder her und verschönerte die Hauptstadt durch große Bauwerke. 
Er verstärkte die Stadtmauern, ließ eine gewaltige Brücke mit Steinpfeilern 
über den Enphrat schlagen, erbaute einen riesigen Palast mit eigenen Ring- 
mauern und legte die sog. „hängenden Gärten" (der Semiramis) an. Es 
waren dies Terrassen, welche sich ans hohen Gewölben übereinander erhoben 
und Bäume und Pflanzen in aufgeschütteter Erde wachseu ließen. Ein 
Springbrunnen auf der obersten Terrasse versorgte die weite Anlage mit 
Wasser. Aber unter seinen Nachfolgern geriet das blühende Reich rasch in 
Verfall und wurde, kaum 20 Jahre nach seinem Tode, von Eyrns, dem ersten 
Perserkönige, erobert 538. Der letzte König, Nabonet II. — Belsazar, 538 
starb, bei einem Gastmahle überfallen. v.Chr. 
4. Bildung. Die Babylonier und Assyrier standen, wie die neuerdings 
gemachten Ausgrabungen gezeigt haben, auf hoher Stufe der Bildung. Die 
Artakhsaträ (m EY <YT<< M W) Artaxerxes. 
27. Keilschrift. 
Bauwerke sind freilich sämtlich seit lange in Schutt verwandelt, weil man in 
Ermangelung von Hausteinen sich der gedörrten oder Backsteine bediente und 
sie mit Gips- oder Alabasterplatten überzog, die in Bildern und Keilschrift 
die wichtigsten Begebenheiten darstellten. Das ist ein sehr vergängliches 
Material, und doch haben wir Bilder genug, um einen Einblick in Sitte und 
Lebensweise, Trachten, Geräte 2C. dieser Völker zu gewinnen. Auch in der 
Bildhauerkunst waren sie weit voran; in der Wissenschaft leisteten sie Großes, 
namentlich in Gestirnkunde, die mit ihrer Religion eng zusammenhing. Ihre 
Priester (Chaldäer) berechneten schon die Umlaufszeit der Erde und des Mondes 
ziemlich genau und teilten den Sternhimmel in die bekannten Sternbilder. 
Auch Handel und Gewerbe waren bei ihnen in reicher Blüte. Münzen, Maße 
und Gewichte wurden von ihnen erfunden. In Babylon strömten die Karawanen 
und Schiffe aus Persien, Arabien, Ägypten und Indien zusammen, sodaß die 
Stadt ein bunt belebter Völkermarkt war. Von den Erzeugnissen ihres eigenen 
Kunstfleißes fanden besonders Webereien, Prachtgewänder, Teppiche und 
Schmucksachen wie wohlriechende Salben und Öle ausgedehnten Absatz. Aber 
mit dem zunehmenden Wohlstande kehrten auch Genußsucht und Üppigkeit ein, 
und die Stadt zerfiel nach der Einnahme der Perser. Zuletzt zeigte nur ein 
Schuttberg die Stelle, auf der einst die herrliche Riesenstadt gestanden hatte. 
IV. Die Perser. 
§ 18. Cyrus, der Gründer des Perserreiches. 
(559—529 v. Chr.) 
1. Das medische bleich, das nach Zerstörung Ninives (606) ans dem 
östlich und nördlich vom Tigris gelegenen Lande entstand und vom Halys 
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