Full text: Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter (Teil 2)

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sie mit geschlossenem Visiere (Gitter über dem Gesichte) kämpften. nach dem Wappen- 
bilde (Löwen-. Habichtritter'-e.) aufgerufen mürben. Man kämpfte meist paarweise, 
manchmal auch in Scharen. Die Gegner tummelten ihre Pferde gegen einander mit 
eingelegter Lanze, welche über dem linken Auge des Pferdes herausstaud und am 
Schaftende unter dem Arme festgehalten wurde. Wer seine Lanze an der Brnst 
seines Gegners zerbrach oder diesen gar ans dem Sattel warf, galt als Sieger. 
Es kam vor. daß ein Ritter fünfzig Lanzen an einem Tage brach. Beschlossen 
wurden die Turniere mit der Verteilung des Dankes, d. i. der Preise, an die 
2g, Ein Turnier um 1500. Nach dem Stiche von M. Zalinger (verkleinert). 
Sieger. Die Namen derselben wurden unter Trompeten- und Paukenschall aus- 
gerufen, darauf traten sie, ehrerbietig sich verneigend, vor die Edelfrauen und 
empfingen aus deren Hand die Gaben, z. B. Helm, goldene Kette, reich gesticktes 
Stirnband (Schapel). Am Abende fand ein Festmahl mit nachfolgendem Tanze 
statt, wobei die Sieger durch Ehrenplätze und Vortanz ausgezeichnet wurden. 
4. Das Mönchswesen. Die Sitte, sich aus der Welt in die Einsamkeit zurück- 
zuziehen, stammt aus Ägypten (der erste Eremit oder Einsiedler Paulus von Theben 
t 340 n. Chr.). wo auch das von dem heiligen Antonius gegründete Mönchswesen 
seinen Ursprung hat. Die in gemeinschaftlicher Zurückgezogenheit Zusammen- 
lebenden (Mönche. Nonnen) lebten nach einer strengen Vorschrift in einem
	        
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