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Alte Geschichte. 1. Periode. Griechen. 
unter solchen Staaten, die einander nahe liegen, so leicht ge¬ 
schieht, und es bedurfte nur einer bestimmten Veranlassung, um 
den Funken des Hasses zum Kriegsfeuer anzublasen. Diese Ver¬ 
anlassung sand sich bald. Priamos hatte 50 blühende Söhne. 
Einer von ihnen, Paris, wurde einst von seinem Vater hinüber 
nach Griechenland zum König Menelaos von Sparta im Pelo¬ 
ponnes geschickt. Menelaos hatte ein Weib, Helena, die als die 
Schönste in ganz Griechenland geschildert wird. Diese beschwatzte 
er, und während Menelaos abwesend war, flohen Beide aufs Schiff 
und eilten nach Troja; ja Paris nahm gar noch viele Schätze des 
Menelaos mit sich fort. 
Menelaos knirschte vor Wuth. Hatte er auch an der treu¬ 
losen Helena im Grunde nicht viel verloren, so schmerzte ihn doch 
tief die Schande, die ihn traf. Er eilte nach Mykene, auch im 
Peloponnes, wo fein Bruder Agamemnon König war, klagte 
ihm seine Schmach und erhielt das Versprechen, ihm beizustehen 
bei seiner an den Trojanern zu nehmenden glühenden Rache. Nun 
wurden alle Fürsten Griechenlands aufgefordert, sich an der Unter¬ 
nehmung zu betheiligen, und, längst schon gegen die Trojaner auf¬ 
gebracht, erklärten sie, des Menelaos Schmach als eine dem 
griechischen Volke zugefügte zu betrachten. Da erhoben sich die 
Fürsten mit ihren Kriegern aus allen Theilen Griechenlands; selbst 
von den anliegenden Inseln eilten sie herbei, und Aulis, ein 
Hafen in Böotien, Euböa gegenüber, wurde zum Sammelplatz be¬ 
stimmt. Bald waren sie beisammen und 1200 Schiffe bereit, das 
treffliche kampflustige Heer überzusetzen. Die vornehmsten Fürsten, 
die am Kriege Theil nahmen, waren, außer Menelaos und Aga¬ 
memnon, Odysseus oder Ulysses, König von Jthaka, einer 
Insel im ionischen Meere (jetzt Theaki) ein Mann von ausnehmender 
List; Achilles aus Thessalien, einer der Tapfersten und Stärksten; 
der tapfere Diomed, die beiden Ajax, der alte Nestor und 
viele Andere. Als man nun davon sprach, wer der Führer des 
ganzen Heeres sein sollte, wurde Agamemnon einstimmig dazu er¬ 
wählt, und nun hätte die Fahrt gleich vor sich gehen können; aber 
noch immer wollte kein günstiger Wind die Segel schwellen. Da 
befragte man wegen der Ursache den Priester und Seher Kalchas. 
„Ihr müßt," antwortete dieser, „Agamemnons Tochter Jphigenia 
opfern, wenn ihr guten Wind haben wollt; so wollen es die 
Götter." — Alle erschraken, am meisten des Mädchens Vater. 
Aber was war zu thun? Die Götter blieben unerbittlich, das
	        
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