Albrecht II. 
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Kärnthen und Krain. Glücklicherweise aber wurde Muhameds Blick 
damals auch nach Asien gelenkt, wo der Turkomane Usum Hassan 
Persien erobert hatte. 
Aus dem Zuge gegen diesen Nebenbuhler seiner Macht starb 
Muhamed (1481), in seiner Grabschrift noch seine Pläne auf das 
Abendland verrathend. Er sagte sterbend: „Ich war im Begriff, 
Rhodns und das stolze Italien zu erobern." 
78. Albrecht II., 1437. — Friedrich III., 1439. — Karl der 
Kühne von Burgund, 1467—77. — Ludwig XI. von Frankreich, 
1461—83. 
Sigismund, der 1437 gestorben war, hatte keinen Sohn hin¬ 
terlassen, wohl aber eine Tochter, Elisabeth, Erbin von Ungarn 
und Böhmen, welche an den jungen Herzog von Oestreich, Al¬ 
brecht II. (1437—39), verheirathet war. Dieser wurde nun 
zum deutschen Könige gewählt; zugleich war er auch König von 
Ungarn, und nun wählten ihn auch die Böhmen zu ihrem Könige. 
Zu großem Bedauern seiner Unterthanen starb er schon 1439. 
„Seit Christi Geburt," sagte ein Zeitgenosse, Papst Pins II., „ist 
kein König von Edeln und Unedeln, von Reichen und Armen so 
sehr beweint worden, wie er." Eine hohe Gestalt, jagdlustig, ge¬ 
schickt im Gebrauche der Waffen, mehr geneigt zu handeln als zu 
sprechen. Sein Antlitz war braun, sein Blick scharf; alle Schlechte 
hatten Ursache, ihn zu fürchten." Wirklich hatte er in der kurzen 
Zeit schon recht viel Gutes gethan, viele Raubschlösser zerstört, die 
Verbrecher streng bestraft und dadurch Ruhe und Ordnung wieder 
hergestellt. Er war der erste König aus dem östreichischen 
Hause, welches nun bis auf die neueren Zeiten, wo die männ¬ 
liche Linie 1740 ausstarb, auf dem deutschen Kaiserthrone geblieben 
ist. Alle folgenden Kaiser gehören also diesem Hause an. Auf 
Albrecht folgte dessen Vetter 
Friedrich III., der von 1439—93 regiert hat, ein Enkel 
Leopolds, der bei Sempach gefallen war. Deutschland bedurfte 
gerade jetzt, wo die Türken, damals ein sehr furchtbarer Feind, 
immer näher rückten, eines recht thätigen, kräftigen und mächtigen 
Kaisers; aber das war Friedrich keineswegs, so gut gesinnt er auch 
sonst war. Es fehlte ihm ganz an äußerer und innerer Kraft, 
seinen Befehlen Nachdruck zu geben, ja oft hatte er nicht so viel
	        
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