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liche Nachfolge in den österreichischen Erblanden gesichert werden sollte,
falls kein männlicher Sproß des Hauses Habsburg vorhanden wäre.
Der spanische Erbfolgekrieg hatte genügend gezeigt, welches Unheil
in der Unbestimmtheit einer Erbfolge lag, und nun war der österreichische
Thronerbe wenige Monate nach seiner Geburt gestorben (1716). So
konnte die um ein Jahr jüngere Prinzessin Maria Theresia erb¬
berechtigt werden.
Das hinderte den Kaiser nicht, unter der Hand alles zu thun,
was Preußen, den „Emporkömmling" schwächen konnte, und schon im
Jahre (1724) beklagte sich Friedrich Wilhelm, daß man „am kaiser¬
lichen Hofe alle verdrießlichen Affairen wider ihn zusammen suche und
ihn mit Fleiß ärger als zuvor schikaniere."
Bis jetzt hatte Preußen an Rußland eine Stütze gefunden. Mit
dem Tode Peters des Großen war das vorbei (8. Februar 1725). Als
nun gar Spanien sich mit Oesterreich aussöhnte und ein Vermählung
des Jnfanten Don Karlos mit Maria Theresia geplant wurde, hatten
Preußens und Englands Interessen nicht die geringste Rücksicht vom
Kaiser zu erwarten. Schon versprach er die Rückgabe von Gibraltar
und Minorka durch die Engländer an Spanien Die Jülichsche Erb¬
schaft sollte nach Karl Philipps Tod auch nicht an Preußen kommen,
sondern dem Erbprinzen von Pfalz-Sulzbach zufallen.
Das alles war Grund genug für Preußen, eine Verbindung mit
andern Mächten gegen spanisch-östreichische Heb ergriffe zu suchen. Ru߬
land und Schweden hatten sich bereits geeinigt; ihnen schloß sich natur¬
gemäß Preußen, endlich sogar das von allen verlassene Frankreich an,
das plötzlich sehr für Preußen eingenommen schien. Dieses Bündnis
wurde zu Herrenhausen bei Hannover auf fünfzehn Jahre ab¬
geschlossen (3 Sept. 1725) und mochte der spanisch-österreichischen Allianz
erfolgreich entgegentreten, zumal wenn auch Holland gewonnen wurde.
Aber inmitten Preußens, selbst an: preußischen Hofe, bestand, von
Wien aus gepflegt, seit lange eine kaiserlich gesinnte österreichische Partei,
die dein eignen Landesherrn seine Macht mißgönnte. Der Kaiser benutzte
sie, Friedrich Wilhelm I. von einem Bündnis zu lösen, das Oester¬
reich gefährlich werden konnte. Der Mittelpunkt dieser Bestrebungen
für kaiserliche Interessen in Berlin war der „alte Dessauer", der besser
mit dem Degen umzugehen verstand, als mit politischen Schlauheiten.
Ihm gesellte der Kaiser einen verschlagenen Helfershelfer zu, namens