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Doch wenn mich einer schmeichelnd preiset,
mich immer lobt, mir nichts verweiset,
zu Fehlern gar die Hände beut
und mir vergibt, eh' ich bereut:
der ist mein Feind, so freundlich
er auch scheint.
Christian Fürchtegott Gellert.
39. Von der Freundschaft.
Freund in der Not, Freund im Tod, Freund hinterm Rücken,
das sind drei starke Brücken. — Ehe du jemand deinen Freund
nennst, iß erst einen Scheffel Salz mit ihm. — Fliegen und Freunde
kommen im Sommer. — Ein falscher Freund gleicht dem Schatten
an einer Sonnenuhr, der sich nur zeigt, wenn die Sonne scheint.
Volksmund.
Verbunden werden auch die Schwachen mächtig.
Friedrich von Schiller.
Einigkeit, ein festes Band,
hält zusammen Leut' und Land.
Volksmund.
Wahre Freunde nennt man solche,
die vom Bösen fern uns halten,
aber mit bedächt'gem Sinne
für des Freundes Vorteil walten,
das Geheimnis treu verbergen,
nur das Gute laut verkünden,
wenn es Zeit ist, gerne helfen
und im Unglück nicht verschwinden.
Edmund Höfer.
Und wenn der Freund dich kränkt,
verzeih's ihm und versteh:
es ist ihm selbst nicht wohl,
sonst tät er dir nicht weh.
Friedrich Rückert.