I.
Aus der Geschichte der Griechen.
1) Das Land und seine ältesten Bewohner.
Das Festland von Europa streckt nach dem mittelländischen
Meere drei größere Halbinseln vor: Spanien, Italien und
Griechenland. Die letztere, östlichste und Asien am nächsten
gelegene Halbinsel umfaßt, soweit sie von den Griechen oder
Hellenen bewohnt war, etwa 1800 LH M. und liegt unter
dem 36—40steu Grad nördlicher Breite: was heißt das? und
was läßt sich daraus auf ihre Naturverhältnisse vorläufig
schließen? Das Land, mit gemäßigtem, ziemlich mannigfaltigem
Klima, ist meist gebirgig, wenig bewässert, arm an größeren
Ebenen, darum im Allgemeinen nicht sehr fruchtbar; es ist
vom Mittelmeere umflossen, dessen Haupttheile mit besonderen
Namen das ägeische, jonische, adriatische genannt
werden. Vergleiche die östliche und die westliche Küstenlinie
Griechenlands: welche von beiden, die Ost- oder die Westküste,
ist für den Verkehr mehr begünstigt? und welche Folgen
wird dies für die betreffenden Gegenden haben? — Die älte¬
sten Bewohner Griechenlands werden Pelasger genannt;
es waren von Asien eingewanderte Stämme, welche als Hirten,
Jäger, Ackerbauer im Innern des Landes sich ausbreiteten.
Die ersten höheren Kunstfertigkeiten erhielten diese Stämme
durch den Verkehr mit dem Handelsvolke der Phönicier,