— 5 —
in den Oetabergen); von da nach einigen Menschenaltern unter
Führern, die ihr Geschlecht ans den Halbgott Herknles zurück-
führten (Herakliden), über die Enge des korinthischen Meerbusens
bei Naupaktus in den Peloponnes. In längeren Kämpfen
mit dem zuvor in dieser Halbinsel ansässigen Stamme der
Achäer bilden sich dort drei ganz oder vorwiegend dorische
Landschaften und Staaten: Lakonien, Messenien, Ar-
go s. Diese Wanderung der Dorier hat mancherlei andere
Wanderungen zur Folge: ein Theil der Verdrängten geht über
das Meer und beginnt die Besetzung der Westküste von
K l e i n a s i e n: allmälig aber kommen die aufgeregten Bevöl¬
kerungen zur Ruhe, und Griechenland zerfällt nun in nach-
stehende Landschaften:
3) Die Landschaften Griechenlands.
a. Nordgriechenland. Westlich vom Pindusgebirge
Epirus mit der uralten Orakelstätte zu Dodoua, wo man
im Raufchen alter Eichen, im Zusammenklingen aufgehängter
Metallbecken Offenbarungen des Himmelsgottes Zeus zu ver-
nehmen glaubte; östlich vom Pindns das fruchtbare, meist
ebene Thessalien mit dem Götterberg Olympus, dem
Peneiosfluß, an dessen Ausfluß das schöne Thal Tempe
liegt, der Stadt Jolkos am pagasäischen Meerbusen, von
wo die berühmte Fahrt der Argonauten ihren Anfang nahm.
Kurze Erzählung des Zugs der Argonauten.
b. Mittelgriechenland oder das eigentliche Hellas.
Von Westen nach Osten die Landschaften Akarnanien mit
den vorliegenden „jonischen" Inseln, Jthaka, Corcyra u. s.w.;
Aetolieu, mit roher Bevölkerung, vielen Dörfern, aber nur
wenigen Städten und gebahnten Straßen; L o k r i s am korinthi-
sehen Meerbusen; zwei andere Landschaften des gleichen Namens
am euböischen Meere; das kleine Wald-und Bergland Doris;
PH o eis mit dem Parnassnsgebirg und der Orakel st ätte
des Lichtgottes Apollo zu Delphi: Böotien, fruchtbares
„Rinderland", mit reichem Fischfang im Kopaissee, Hauptstadt