Full text: Hülfsbuch für den ersten Unterricht in Alter Geschichte

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Brutus der Tyrannenherrschaft ein Ende macht: Sturz 
des Königthums und Rom Republik 510 v. Chr. 
n. Z)ie römische Aepubttk fiis zu den Samniter- 
Kriegen- 
(510-343 v. Chr.) 
Durch den Sturz des Königthums kam die Regierung 
des Staates nicht etwa in die Hände des gesammten Volks 
wie zu Athen nach dem Sturze der Pisistratiden, sondern die 
neugegrüudete Republik war eine Adelsrepublik, die Macht in 
den Händen der Altbürgergeschlechter, der Patricier. Die 
2 Konsuln, welche an der Stelle der Könige nunmehr den 
Staat regierten, bekleideten ihr Amt nur je ein Jahr, sie 
wurden von den Centuriatkomitieu, aber nur aus 
der Mitte der Patricier gewählt. Kein Staatsamt, 
keine Priesterwürde war den Plebejern zugänglich; auch Hei- 
ratheu zwischen Patriciern und Plebejern galten nicht als rechts- 
kräftig. Kein Gesetz war gültig ohne die Zustimmung der 
Cnriatkomitien, d.h. der Patricierversammlnngen; im Senat 
(patres) saßen neben wenigen „Zugeschriebenen" (conscripti) 
aus der Plebs nur Patricier. Dabei waren viele Plebejer 
den Patriciern verschuldet und wurden von diesen nach 
aller Strenge des grausamen Schuldrechts behandelt. Die 
ökonomische Lage der Plebejer wurde dadurch immer 
schlimmer, daß sie ohne Sold Kriegsdienst thuu mußten, 
während das im Kriege eroberte Feindesland, der „ager pub- 
licus" nur unter die allein berechtigten Patricier vertheilt 
wurde. Diese Mißverhältnisse führten zu einem im Ganzen 
über 200 Jahre (510 bis 300 v. Chr.) dauernden Kampf 
zwischen beiden Ständen, der lange die Kraft des Staates 
nach außen lähmte, schließlich aber mit der Gleichstellung 
der Patricier und der Plebejer endigte. 
Die wichtigsten Ereignisse im Einzelnen sind folgende:
	        
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